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Weltflüchtlingstag
Bericht: Syrische Bevölkerung durch explosive Waffen verstümmelt und traumatisiert

Anlässlich des Weltflüchtlingstags veröffentlicht Handicap International den Bericht "Syrien - eine verstümmelte Zukunft". Der Bericht zeigt die fatalen Auswirkungen des Einsatzes von Explosiven Waffen auf die syrische Bevölkerung.

(Foto: N.Matelle/Handicap International)
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München (ots) – Anlässlich des Weltflüchtlingstags veröffentlicht Handicap International den Bericht „Syrien – eine verstümmelte Zukunft“. Der Bericht zeigt die fatalen Auswirkungen des Einsatzes von Explosiven Waffen auf die syrische Bevölkerung.

Wir fordern die Konfliktparteien dringend dazu auf, den Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten zu stoppen. Außerdem muss humanitären Organisationen der Zugang zu blockierten Gebieten gewährt werden, so dass die betroffene Bevölkerung versorgt werden kann.

Der Bericht „Syrien – eine verstümmelte Zukunft“ beruht auf einer Analyse der Situation von rund 25.000 Menschen im Zeitraum zwischen Juni 2013 und Dezember 2015. Dabei handelt es sich um von Handicap International versorgte Binnenvertriebene und nach Jordanien, Libanon und Irak geflohene Menschen.

Der Bericht offenbart die verheerenden Folgen des Einsatzes von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten:

– 53 Prozent der Befragten wiesen Verletzungen durch Waffen dieser Art auf

– 89 Prozent der Menschen, die durch explosive Waffen verletzt wurden, tragen eine vorübergehende oder dauerhafte Behinderung davon

– 80 Prozent von ihnen wiesen Anzeichen für hohe psychische Belastung auf

– 66% können aufgrund von Ängsten, Stress oder körperlicher und geistiger Erschöpfung keine grundlegenden Alltagsaktivitäten mehr ausüben

Allein 47 Prozent der für den Bericht gezählten verletzten Menschen erlitten einfache oder komplexe Frakturen und 15 Prozent mussten gar amputiert werden. Der mangelnde Zugang zu Versorgung verschlimmert die Auswirkungen explosiver Waffen auf die Verwundeten noch weiter.

In Syrien ist das Gesundheitssystem längst zusammengebrochen, die Gesundheitssysteme der Nachbarländer sind wegen der hohen Zahl an verwundeten Flüchtlingen überlastet. Das führt zu vermeidbaren Spätfolgen mit lebenslangen Beeinträchtigungen, Amputationen, Deformierungen der betroffenen Gliedmaßen, Behinderung oder gar zum Tod.

Da alle Konfliktparteien massiv auf den Einsatz dieser Waffen zurückgreifen, sind die Folgen für die Zivilbevölkerung gravierend. „Explosive Waffen haben eine verheerende Explosions- oder Splitterwirkung. Dadurch verursachen sie fast immer komplexe Verletzungen oder töten ihre Opfer direkt. Ihre weitläufige Verwendung, gepaart mit dem Mangel an medizinischer Versorgung und angemessener psychologischer Unterstützung in Syrien, hat dramatische Folgen für das Leben der Menschen.

Mit mehr als einer Million Verletzten in Syrien wird eine ganze Generation unter den Langzeitfolgen dieser Waffen zu leiden haben“, erklärt Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland.

Handicap International ruft alle Staaten dazu auf, sich in einer politischen Erklärung zu verpflichten, das Leid der Zivilbevölkerung anzuerkennen und den Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten zu beenden.

Zu diesem Zweck erarbeiten wir als Teil der Koalition INEW (International Network On Explosive Weapons) eine gemeinsame Erklärung zur Zeichnung.

 


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