Berlin (dts) – Die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, ist ins Visier des Bundesrechnungshofs geraten. In einer Prüfung warnte der Rechnungshof dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zufolge vor unkalkulierbaren Kosten bei der Rekonstruktion zerrissener Stasi-Akten, die in rund 15 000 Säcken lagern und mithilfe von Scannern und einer Puzzle-Software automatisiert zusammengesetzt werden sollen. In acht Jahren seien lediglich Schnipsel aus 23 Säcken digitalisiert und der Inhalt von elf Säcken rekonstruiert worden, die Kosten beliefen sich auf etwa 14 Millionen Euro.
Laut Rechnungshof „besteht keine verlässliche Perspektive, mit der vorhandenen Technologie den Gesamtbestand der zerrissenen Unterlagen in absehbarer Zeit und zu überschaubaren Kosten wiederherzustellen“. Die Behörde erklärt dazu, man habe die Hinweise des Rechnungshofs aufgegriffen und ein Konzept zur möglichen Weiterführung des Projekts entwickelt.