Düsseldorf (dts) – Der neue deutsche Energiekonzern Uniper sieht Wachstumschancen beim Betrieb von Kraftwerken in Schwellenländern. „Wo konventionelle Kraftwerke weltweit entstehen, ist das ein Thema, das wir uns anschauen werden. Als Betreiber, als Servicepartner, als Energielieferant und in ausgewählten Fällen auch mal als Anteilseigner“, sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe).
Uniper war Anfang des Jahres an den Start gegangen. In das Unternehmen hat Eon seine konventionellen Kraftwerke, den Großhandel sowie die Gasproduktion abgespalten. In Europa ist Uniper mit schwierigen Marktbedingungen konfrontiert. Wegen des Booms der erneuerbaren Energien werden Gas- und Kohlekraftwerke hier aus dem Markt gedrängt.
„In Europa mögen es konventionelle Kraftwerke derzeit schwer haben, in Schwellenländern ist die Nachfrage dafür aber hoch“, sagte Schäfer. „Dort steigt die Energienachfrage immer noch rasant und dort wächst nicht nur der Bedarf an erneuerbaren Energien, sondern auch an Kohle- und Gaskraftwerken.“ Denn ganz besonders hier spiele die Frage der Bezahlbarkeit von Energie eine Rolle. Schon Eon hatte sich an der Expansion in ferne Märkte versucht, erlebte in Brasilien aber ein Fiasko.
Der Partner ging Pleite und Eon musste hohe Abschreibungen vornehmen. „Zweifelsohne hat Eon da einiges Lehrgeld zahlen müssen aber man hat eben auch seine Lehren daraus gezogen“, sagte Schäfer: „Es ist sinnvoller, mehrere, kleinere Engagements einzugehen und vor allem seine Kompetenzen einzubringen, statt viel Kapital.“