In Deutschland gibt es aus Sicht von Frank-Jürgen Weise, dem Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), keinen Konkurrenzkampf einheimischer Arbeitsloser mit Flüchtlingen bei der Verteilung von Arbeitsplätzen. „Wir unterscheiden gar nicht nach Flüchtling oder Einheimischem“, sagte Weise der „Bild“.
„Es geht um Ausbildung und Engagement für einen Job, nicht um die Herkunft. Ich muss allerdings auch sagen: Wenn wir Langzeitarbeitslosen einen Job vermitteln wollen, erscheint leider nicht jeder zur Vorstellung im Betrieb. Von den Flüchtlingen kommen in der Regel alle. Sie sind hoch motiviert“.
Ausnahmen vom Mindestlohn für Flüchtlinge lehnt der Chef der Bundesagentur für Arbeit allerdings ab. „Es gibt schon jetzt für niedriger qualifizierte Tätigkeiten die Möglichkeit von Lohnzuschüssen. Ein Langzeitarbeitsloser kann im ersten halben Jahr unterhalb des Mindestlohns bezahlt werden“, so Weise. „Das wird von Arbeitgebern kaum genutzt. Wir sollten die Menschen motivieren, den Mindestlohn zu verdienen, anstatt einen dauerhaften Niedrigstlohnsektor zu schaffen, von dessen Arbeit man nicht leben kann.“