Syrien (eurasia) – Ein Video eines jungen usbekischen Selbstmordattentäters dokumentiert hystorische Momente, in denen dieser in Tränen ausbrach, bevor er sich mittels eines mit Bomben beladenen gepanzerten Fahrzeugs in einem syrischen Dorf in die Luft sprengte. Die Mitschnitte sind Teil eines al-Qaida-Propagandavideos.
Der junge Mann im Video wurde Dschafer al-Tayyar genannt. Berichten zufolge sei er usbekischer Herkunft und zwischen 20 und 30 Jahre alt. Der Selbstmordattentäter wurde nur wenige Minuten vor seiner Detonation in der eingekesselten Alawiten-Hochburg Fuaa, Provinz Idlib, aufgenommen.
Die erschütternden Bilder zeigen al-Tayyar in Tränen und andere Kämpfer einander umarmend, die den jungen Usbeken aufmunternd, zu sprechen und rufen. Einige lachten und tätschelten al-Tayyar den Rücken.
Ein Kämpfer sagte auf Usbekisch-Türkisch: „Dschafer mein Bruder, sei nicht verängstigt. Wenn du es bist, dann gedenke Allahs.“ Al-Tayyar antwortete: „Ich habe einfach nur Angst, dass es nicht gelingt.“ Ein anderer Kämpfer erhob seinen rechten Zeigefinger und andere stießen das Gotteslob aus: „Gott ist größer.“
Al-Tayyar wurde anschließend in einem unbewaffneten Panzerfahrzeug sitzend gezeigt, bis er schließlich fernab im Dorf im Detonationsqualm verschwinden sollte. Er sprengte sich in die Luft.
Der Sprecher des Propagandavideos bezeichnete al-Tayyar als den „ersten freiwilligen Mudschahid aus Mawarannahr“. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf eine von überwiegend Turkvölkern besiedelte zentralasiatische Region zwischen Usbekistan, Tadschikistan, Süd-Kirgisistan und Südwest-Kasachstan, berichtet das Nachrichtenportal Radio Liberty.
Das Video wurde von der usbekischen al-Qaida-nahen Gruppierung Imam Buchari Dschemat gedreht. Der genaue Hintergrund des Videos ist nicht klar, allerdings wird der Angriff auf Fuaa von vielen Analysten im engen Zusammenhang mit der Belagerung von Zabadani gesehen, welche von der schiitischen Hisbollah und Assad-treuen Regierungstruppen eingekesselt wurde. In Fuaa lebt Angaben zufolge eine signifikante alawitische Minderheit, die dem syrischen Präsidenten politisch verbunden sei.
Unterdessen behaupteten einige Quellen, dass der Tränenausbruch von al-Tayyar als Zeichen seines Widerwillens, einen Selbstmordanschlag durchzuführen, zu werten sei. Der Angriff wurde, wie berichtet, am 18. September durchgeführt. Es ist unklar, ob oder wie viele Menschen bei dem Schlag getötet oder verwundet wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=OCGgv5AvEnk
(erschienen bei eurasia am 24.09.15)