Genf (nex) – Bereits im Februar nahmen die Türkei und Israel bei einem Treffen in der Schweiz Gespräche zur Normalisierung der diplomatischen Beziehungen auf. Heute setzten die Delegationen beider Länder Bemühungen zum erfolgreichen Abschluss dieser Gespräche fort.
Nach Angaben israelischer Quellen gibt es mehrere Erklärungsentwürfe zu Bestimmungen einer Vereinbarung, die die Normalisierung der Beziehungen vorsieht. Türkische und israelische Regierungsvertreter tauschen Entwürfe, Ideen und Meinungen seit dem letzten Treffen aus.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hoben in vorhergehenden Statements stets die Bedeutung der für den April geplanten Treffen hervor.
Der Türkei geht es dabei in erster Linie um die Lockerung der Gazablockade. Es wird erwartet, dass mit der positiven Haltung beider Parteien alle Schwierigkeiten angegangen werden.Dr. Gallia Lindenstrauss vom Institut für nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Israel wies auf die positive Einstellung beider Länder hin.
Dr. Fahreddin Altun, der Istanbul-Koordinator der Stiftung für politische, wirtschaftliche und soziale Forschung (SETA), erklärte, die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern sei notwendig, wenn dies auch ein fortwährender Prozess sei. Karel Valansi, Kolumnist der türkisch-ladinosprachigen jüdischen Wochenzeitung Şalom, ging ebenfalls auf die positive Atmosphäre während der Treffen ein:
„Ein Deal ist mit dem guten Willen beider Parteien möglich.“ Nach Berichten der israelischen Tageszeitung Haaretz stellt das Treffen am Mittwoch ein Novum im diplomatischen Verkehr dar – wurde es doch vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und nicht wie üblich von den Medien angekündigt. Zwar wird erwartet, dass die Zusammenkunft wie die vorherigen auch in Genf stattfinden wird, fest steht es jedoch noch nicht.