Moskau – In der Ukraine-Krise setze sich Russland für eine friedliche Lösung ein, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch.
In einem Telefongespräch mit Anne Linde, der amtierenden Vorsitzenden der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) und schwedischen Außenministerin, betonte Lawrow, dass sich alle Seiten auf die Umsetzung des Minsker Abkommens konzentrieren sollten.
Die Minsker Vereinbarungen wurden 2014 und 2015 unterzeichnet, um den anhaltenden Konflikt zwischen prorussischen Separatisten und der Kiewer Verwaltung zu beenden. Lawrow äußerte sich besorgt über die Eskalation, „die durch die Verlegung von Kiewer Personal und Waffen an die Kontaktlinie verursacht wurde“, so Lawrow.
Er äußerte die Hoffnung, dass „der schwedische OSZE-Vorsitz die notwendigen Anstrengungen unternehmen wird, um sicherzustellen, dass Kiew seine Verpflichtungen zur Lösung des Konflikts strikt erfüllt.“
Er forderte auch die OSZE-Sonderbeobachtungsmission in der Ukraine auf, ihre Bemühungen um eine „unvoreingenommene Beobachtung“ der Situation zu verstärken und den Fakten über den Tod von Zivilisten und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur mehr Aufmerksamkeit zu schenken, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.
Merkel und Biden fordern Abzug russischer Truppen
Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Biden haben am Donnerstag nach einem Telefonat Russland aufgefordert, seine Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen. Nur so könne eine „Deeskalation der Situation“ erreicht werden, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin stellte der Ukraine bei seinem Europa-Besuch zudem weitere Waffenlieferungen in Aussicht. Man beliefere die Ukraine seit einiger Zeit mit Ausrüstung und stelle Ausbilder zu Verfügung, sagte er im Anschluss an NATO-Beratungen, berichtet die tagesschau.
Situation in der Ostukraine
Seit Wochen zieht Russland tausende Militärs an Ukraines nördlichen und östlichen Grenzen zusammen. Laut Medienberichten seien über 40.000 Soldaten verlegt worden.
In der östlichen Donbass-Region stehen sich seit Jahren pro-russische Separatisten und ukrainische Regierungssoldaten gegenüber. Dabei wurden nach Angaben der Regierung in Kiew seit Beginn des Konfliktes im Jahr 2014 rund 14.000 Menschen getötet. Die Kämpfe dort sind wieder aufgeflammt, wobei sich beide Seiten gegenseitig beschuldigen, einen im Juli in Kraft getretenen Waffenstillstand zu verletzen.
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Etwa 500.000 Russen hätten in diesem Zeitraum, der zwei Feiertage umfasst, Reisen in die Türkei gebucht, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Novosti den russischen Verband der Reiseveranstalter.
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