Berlin – Zollfahndung und Polizei durchsuchen 12 Objekte in Berlin und Brandenburg und stellen große Mengen Zigaretten sicher, ein Tatverdächtiger wurde verhaftet.
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten heute früh ab ca. 6 Uhr Ermittlungsbeamte der gemeinsamen Ermittlungsgruppe „GEZig“ (Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg / Landeskriminalamt Berlin) insgesamt 12 Objekte in Berlin und Brandenburg wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Steuerhehlerei.
Kern der Ermittlungen ist eine syrisch/libanesische Tätergruppierung im Alter von 31 bis 59 Jahren, die seit längerem einen schwunghaften Handel mit unversteuerten Zigaretten aus einem Ladenlokal in Kreuzberg betrieben haben soll.
Bei dem heutigen Einsatz wurden die Wohnanschriften und Lagerstätten der drei Haupttäter in Berlin und die von sieben weiteren Tatverdächtigen des Trios in Berlin und Brandenburg (Müncheberg und Hennigsdorf) durchsucht. Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine anonyme Anzeige im März dieses Jahres, die zur Sicherstellung von über 120.000 Stück unversteuerter Zigaretten und sechs Kilo unversteuertem Wasserpfeifentabak führte.Dies hielt die Tätergruppierung allerdings nur für kurze Zeit von der Fortführung Ihrer Aktivitäten ab. Durch umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen der gemeinsamen Ermittlungsgruppe und der Staatsanwaltschaft konnte der weitere Handel und der Bezug von unversteuerten Zigaretten festgestellt und dokumentiert werden.Am heutigen Tag schlugen die Ermittler erneut zu! Bereits im Vorfeld erließ das Amtsgericht Berlin einen Haftbefehl gegen den 31-jährigen Hauptbeschuldigten, der heute Morgen vollstreckt wurde. Unterstützt wurde die Ermittlungsgruppe durch Einsatzkräfte der Polizei Berlin und Brandenburg, der Bundespolizei sowie des Hauptzollamtes Potsdam. Insgesamt waren über 200 Beamte im Einsatz. Am heutigen Tag seien neben umfangreichen Beweismitteln, wie Handys, Aufzeichnungen, Bestelllisten, auch ca. 500.000 unversteuerte Zigaretten unterschiedlichster Marken, ca. 200 kg unversteuerter Wasserpfeifentabak, ca. 110.000 Euro (davon 18.000 US Dollar), zwei Fahrzeuge als Tatmittel sowie mehrere Schreckschusswaffen aufgefunden und sichergestellt worden.
Der aktuell geschätzte Steuerschaden belaufe sich auf über 300.000 Euro . Die Ermittler gehen davon aus, dass nach der Auswertung der Beweismittel die Höhe des Steuerschadens erheblich ansteigt.
Die GEZig (Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigarettenhandel) wurde zum 06.09.1999 zwischen dem Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und dem Landeskriminalamt Berlin eingerichtet. Ziel der Ermittlungstruppe ist die Bekämpfung des organisierten illegalen Zigarettenhandels sowie der zugehörigen Bandenkriminalität in Berlin und dem näheren Umfeld.