Bagdad (nex) – Der Irak werde noch vor Ende Januar Öl aus den nördlichen Kirkuk-Feldern in den Iran exportieren, sagte der irakische Ölminister Jabar al-Luaibi am Sonntag in Bagdad.
Ungefähr 30.000 Barrel Öl pro Tag würden in die iranische Kermanschah-Raffinerie transportiert, sagte er.
„Wir werden, so Gott will, vor dem Ende des Monats damit beginnen“, fügte er hinzu.
Der Transport von Rohöl in den Iran unterliegt einem Swap-Abkommen, das die beiden Länder im vergangenen Monat angekündigt hatten, um eine Wiederaufnahme der Ölexporte aus Kirkuk zu ermöglichen.
Der Verkauf von Rohöl aus Kirkuk wurde eingestellt, nachdem die irakischen Truppen im vergangenen Oktober die Kontrolle über die Felder von den Kurden übernommen hatten.
Der Irak und der Iran planen auch den Bau einer Pipeline zum Transport des Öls von Kirkuk, um so die Abladung des Rohöls zu vermeiden, hatte al-Luaibi im Dezember erklärt.
Wie das irakische Erdölministerium im vergangenen Monat mitteilte, soll mit der geplanten 350 Kilometer langen Pipeline Erdöl aus der nördlichen Provinz Kirkuk exportiert werden. Die geschätzte Kapazität der neuen Pipeline wird mit einer Million Barrel pro Tag angegeben. Die neue Pipeline soll bis zum türkisch-irakischen Grenzort Semalka führen. Von dort aus kann eine existierende Pipeline zum türkischen Hafen Ceyhan genutzt werden.
Des Weiteren unterzeichnete Bagdad mit dem chinesischen staatlichen Unternehmen ZhenHua Oil heute ein Abkommen um ein Ölfeld in der Nähe von Bagdad zu entwickeln.
Ziel sei es, innerhalb von fünf Jahren nach der Umsetzung des Abkommens zwischen ZhenHua und der irakischen Midland Oil Company 40.000 Barrel pro Tag im südlichen Sektor des East Bagdad-Feldes zu produzieren, so ein Sprecher des Ministeriums sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Hochrangige irakische Ölexperten schätzen das Feld “East Bagdad” als einen “Supergiganten” mit rund 8 Milliarden Barrel Rohölreserven ein, das das Potenzial habe, 120.000 Barrel Öl pro Tag zu produzieren.
Die Iraker würden anfangs 50 Prozent der Belegschaft ausmachen, die dann mit der Zeit auf 80 Prozent steigen werde.
Nach dem ersten Abkommen, das am heutigen Montag in Bagdad offiziell verkündet wurde, wird sich das chinesische Unternehmen verpflichten, einen “Öl-Wohnkomplex” zu bauen, heißt es weiter in der Erklärung.
Vertreter des Ölministeriums sagten, die zunehmende Rohölproduktion in Ost-Bagdad würde dazu beitragen, Raffinerien und Kraftwerke in der Nähe zu versorgen und mehr Öl für Exporte aus der südlichen Region freizusetzen. Der Irak produziert und exportiert den Großteil seines Rohöls aus der südlichen Region.
ZhenHua, eine Einheit des staatlichen Militärkonzerns China North Industries Group Corp. (NORINCO), wurde 2003 gegründet und betreibt 11 Öl- und Gasexplorations- und -produktionsprojekte in Ägypten, Myanmar, Kasachstan und im Irak.