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Türkei: Oppositionsbündnis will Babacan als Wirtschaftschef

Der einstige Weggefährte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, trat 2019 aus der regierenden „Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“ (AKP) aus

Ali Babacan (Foto: Screenshot/Youtube)
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Ankara – Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei finden am 14. Mai statt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wird das Oppositionsbündnis im Falle eines Wahlsieges Ex-AKP-Mann und derzeitige DEVA-Chef Ali Babacan als Vize-Wirtschaftsminister ernennen.

In einem Gespräch mit Reuters sagten namentlich nicht genannten Quellen, dass bereits auch schon ein Zentralbankchef feststehe, gaben dessen Namen jedoch noch nicht bekannt.

„In einem System, das Babacan leiten wird, wird es eine Struktur geben, in der wichtige Ministerien von anderen Parteien übernommen werden“, zitiert Reuters einen hochrangigen Beamten des Bündnisses. Eine andere Quelle, die mit der Situation vertraut ist, sagte, Babacan werde auch die ausländischen Investitionen und das allgemeine Investitionsklima überwachen.

Der einstige Weggefährte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, trat im Juli 2019 aus der regierenden „Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“ (AKP) aus und gründete im März 2020 eine neue Partei. Er kritisiert die Regierung besonders in Wirtschaftsfragen. Er war einst für die türkische Wirtschaft verantwortlich.

Ihm schreibt man den Verdienst zu, den Wirtschaftsboom des Landes in den 2000er-Jahren ausgelöst zu haben. Auch der deutsch-türkische Abgeordnete Mustafa Yeneroglu, der wie zahlreiche andere 2019 aus der AKP ausgetreten war, gehörte zu den Mitgründern der neuen Partei. Insgesamt gab es 90 Gründungsmitglieder.

Babacan war 2001 Mitgründer der AKP und arbeitete jahrelang eng mit Präsident Erdogan zusammen. Er war zudem Chefunterhändler für die EU-Beitrittsgespräche und wurde 2007 Außenminister und Stellvertreter des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan.

Türkei-Wahlen 2023

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Ein Sechs-Parteien-Bündnis hatte Kılıçdaroğlu als gemeinsamen Kandidaten nominiert, der Präsident Erdoğan bei den türkischen Präsidentschaftswahlen im Mai herausfordern soll, und damit monatelange Ungewissheit und Streitereien beendet, die ihre Anhänger frustriert hatten.

„Unser größtes Ziel ist es, die Türkei zu Wohlstand, Frieden und Freude zu führen“, sagte Kılıçdaroğlu nach seiner Nominierung unter dem Beifall tausender Anhänger.

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