Start Politik Ausland Erdogan-Herzog-Telefonat Erdogan: Türkisch-israelische Beziehungen werden an Dynamik gewinnen

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Erdogan: Türkisch-israelische Beziehungen werden an Dynamik gewinnen

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel werden nach der Ernennung von Botschaftern "an Dynamik gewinnen", sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (l.) und sein israelischer Amtskollege Isaac Herzog.
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Ankara – Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel werden nach der Ernennung von Botschaftern „an Dynamik gewinnen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag.

Wie die Nachriochtenagentur Anadolu unter Berufung auf die türkische Kommunikationsdirektion berichtet, besprachen am Freitag Erdogan und sein israelischer Amtskollege Isaac Herzog am Telefon die bilateralen Beziehungen und regionale Fragen.

Während des Gesprächs sagte Erdogan, er betrachte die Entscheidung zur gegenseitigen Ernennung von Botschaftern als „wichtigen Schritt“ hin zu einer positiven Entwicklung der türkisch-israelischen Beziehungen.

Erdogan habe Herzog gegenüber betont, dass die Türkei die Entwicklung der Zusammenarbeit und des Dialogs auf der Grundlage der Achtung der gegenseitigen Empfindlichkeiten befürworte.

Anfang dieser Woche hatten die Türkei und Israel beschlossen, die diplomatischen Beziehungen vollständig wiederherzustellen und nach über vier Jahren wieder Botschafter zu ernennen.

Türkei und Israel wollen gemeinsam Frieden schaffen

Nach über zehn Jahren war im März dieses Jahres erstmals wieder ein israelischer Präsident in die Türkei gereist.  Der israelische Staatschef traf damals zu einem historischen Besuch in der Türkei ein, um seinen türkischen Amtskollegen zu treffen.

Herzog nannte das Treffen einen „Wendepunkt in den israelisch-türkischen Beziehungen“. Man werde nicht immer einer Meinung sein, aber er erwarte, dass sich Israel und die Türkei zum Wohle aller Völker gemeinsam für die „Stabilität, den Wohlstand, den Frieden und die Sicherheit“ in der Region einsetzen. „Gute nachbarschaftliche Beziehungen im östlichen Mittelmeerraum sind für uns alle wichtig“, erklärte Herzog.

„Ich danke Präsident Erdogan für diesen herzlichen Empfang im Präsidialkomplex. Ich bin der festen Überzeugung, dass alle Völker, Religionen und Staaten in unserer Region in Frieden leben können und sollten, und dass Partnerschaften Segen und Wohlstand für uns alle bringen werden“, so der israelische Staatschef in einem Tweet.

Erdogan erklärte, dass das gemeinsame Ziel der Türkei und Israels die Wiederbelebung des bilateralen politischen Dialogs auf der Grundlage gemeinsamer Interessen sei. Der historische Besuch werde einen „neuen Wendepunkt“ in den Beziehungen darstellen, sagte Erdogan auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

„Unser gemeinsames Ziel mit Israel ist die Wiederbelebung des politischen Dialogs zwischen unseren Ländern auf der Grundlage gemeinsamer Interessen und der Achtung der gegenseitigen Empfindlichkeiten“, sagte er.

Erdogan:

„Es liegt in unserer Hand, in unserer Region eine Friedenskultur, Wohlstand und ein gemeinsames Zusammenleben zu schaffen“.

Es liege an beiden Seiten, damit in der Region eine Friedenskultur, Wohlstand und ein gemeinsames Zusammenleben gelinge. Erdogan bedankte sich für den Besuch seines israelischen Amtskollegen in der Türkei und erklärte, die Stärkung der Beziehungen zu Israel sei von großer Bedeutung für die regionale Stabilität und den Frieden sowie für die beiden Länder. Der türkische Staatschef wies seinen israelischen Amtskollegen auch darauf hin, wie wichtig es ist, die Spannungen in der Region abzubauen und die Vision einer Zwei-Staaten-Lösung zu bewahren.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel erreichten 2010 ihren Tiefpunkt, als die israelische Marine ein türkisches Hilfsschiff, die Mavi Marmara, überfiel, das auf dem Weg war, humanitäre Hilfe in den blockierten Gaza-Streifen zu liefern. Bei dem Überfall wurden 10 Aktivisten getötet. Das Ereignis löste eine beispiellose Krise in den türkisch-israelischen Beziehungen aus, die seit Jahrzehnten friedlich verlaufen waren. Beide Länder riefen nach dem Vorfall sogar ihre diplomatischen Gesandten zurück.