Athen – Der wegen umstrittener Aussagen und eines rassistischen Retweets in die Kritik
geratene Abgeordnete der konservativen Nea Dimokratia (Νέα Δημοκρατία), Konstandinos
Bogdanos, ist auf Anweisung des griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis aus der
Parlamentsfraktion ausgeschlossen worden.
Während einer Parlamentssitzung über die griechisch-französische Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen sprach Bogdanos im Plenum von einer „kommunistischen Bedrohung“, was von der anwesenden Kommunistischen Partei (KKE) und Außenminister Dendias kritisiert wurde, der die Äußerungen des Parteikollegen missbilligte. Im Parlament kam es zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Bogdanos und dem Abgeordneten der Kommunistischen Partei, Thanasis Pafilis.
Ressentiments gegen Briten, Türken und griechische Kommunisten
In Anlehnung an den Anführer der griechisch-zyprischen Terrororganisation EOKA und
Vertreter des Enosis-Gedankens (Vereinigung mit Griechenland), Georgios Grivas, hatte
Bogdanos erklärt: „Grivas sagte, wir hätten drei Feinde. Briten, Türken und Kommunisten.
Unser größtes Kopfzerbrechen waren die Kommunisten.“
Bogdanos wurde von der Regierung, den Oppositionsparteien und zivilgesellschaftlichen
Institutionen dafür kritisiert, weil er in den sozialen Medien die Namen von
Flüchtlingskindern geteilt hatte, die in der griechischen Hauptstadt einen Kindergarten
besuchen. Kritiker warfen dem Abgeordneten der Regierungspartei Rassismus vor.
Jüngst hatte sich der Zentralrat der jüdischen Gemeinde in Griechenland besorgt über die
Ernennung des früheren Mitglieds der extrem-nationalistischen LAOS-Partei, Thanos Plevris, zum neuen Gesundheitsminister im Kabinett von Ministerpräsident Mitsotakis
geäußert. Plevris werden antisemitische Aussagen im Zusammenhang mit dem NS-
Vernichtungslager Auschwitz vorgeworfen.
Kemal Bölge/Athen
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