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Corona-Forschung könnte auch AIDS-Impfstoff zum Durchbruch verhelfen

Die Erkenntnisse der Forschung zu Corona-Impfstoffen könnten laut dem Bonner Virologen Hendrik Streeck auch einem Schutz vor dem AIDS-Virus HIV zum Durchbruch verhelfen.

(Symbolfoto: pixa)
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Die Erkenntnisse der Forschung zu Corona-Impfstoffen könnten laut dem Bonner Virologen Hendrik Streeck auch einem Schutz vor dem AIDS-Virus HIV zum Durchbruch verhelfen.

Die aktuelle Pandemie habe gezeigt: „Wenn wir einen Impfstoff finden wollen, dann schaffen wir das – in Lichtgeschwindigkeit“, so Streeck im Videocast „19 – die Chefvisite“.

Es gebe eine „Kreuzbefruchtung“ zwischen der Corona- und der HIV-Forschung. Impfungen mit Adenoviren als Vektoren, die zum Beispiel beim Impfstoff von AstraZeneca zum Einsatz kommen, würden auch im Kampf gegen AIDS getestet. Versuche an Affen mit mRNA-Impfstoffen zeigten „einige positive Signale“, sagte Streeck.

Herdenimmunität ist Illusion

Streeck warnt zudem vor einer heftigen vierten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland. „Im Herbst werden die Infektionszahlen steigen“, so Streeck. Niemand könne vorhersagen, wie sehr, aber: „Wir sollten uns auf einen starken Anstieg vorbereiten.“ Denn auch Impfungen gegen das Coronavirus würden nicht zu einer Herdenimmunität führen. „Impfungen bieten einen Primärschutz gegen schwere Verläufe, nicht gegen die Weitergabe des Virus“, betonte der Virologe. Allerdings sei ein „Herdeneffekt“ möglich, der den Anstieg der Infektionszahlen dämpfe.

Bonner Corona-Experte zeigt Morddrohungen an

Der Virologe, der mit seinen Einschätzungen oft polarisiert hat, räumte ein, auf Hass im Internet zunächst nicht reagiert zu haben. „Am Anfang habe ich das laufen lassen“, so Streeck mit Blick auf Hetzkommentare in sozialen Medien. Inzwischen zeige er einschlägige Fälle an: „Wenn es um Morddrohungen oder Exekutionsaufforderungen geht, gebe ich das sofort an die Polizei weiter.“ Streeck rät „Neueinsteigern“, die sich erstmals mit klassischen oder sozialen Medien auseinandersetzen müssten, sich gegen Beleidigungen und Verleumdung zur Wehr zu setzen.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ diskutieren der Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, Chef des Essener Universitätsklinikums, täglich die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise und ihre medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte – in nur 19 Minuten. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de.

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