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Kaufpreise von Wohnungen verteuern sich im Corona-Jahr um bis zu 28 Prozent

Seit rund einem Jahr dominiert die Corona-Pandemie das Leben und die Wirtschaft. Während viele Wirtschaftszweige große Einbußen hinnehmen mussten, bleibt der Wohnimmobilienmarkt bislang aber nahezu unbeeindruckt.

(Beispielfoto: pixa)
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Seit rund einem Jahr dominiert die Corona-Pandemie das Leben und die Wirtschaft. Während viele Wirtschaftszweige große Einbußen hinnehmen mussten, bleibt der Wohnimmobilienmarkt bislang aber nahezu unbeeindruckt. Das ist ein Ergebnis aus dem neuen immowelt Preiskompass, der ab sofort einmal pro Quartal erscheint.

In der 1. Ausgabe werden auf immowelt.de angebotenen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) im 1. Quartal 2021 mit dem Vorjahr verglichen. In allen 14 untersuchten Großstädten haben sich demnach die Kaufpreise weiter nach oben entwickelt. 10 Städte verzeichnen sogar einen zweistelligen prozentualen Zuwachs. In der Spitze beträgt der Anstieg im Corona-Jahr 28 Prozent.

München knackt 8.000-Euro-Marke im Bestand

Beim Blick in die einzelnen Regionen zeigt sich, dass selbst in den teuersten Großstädten die Preiskurve weiter nach oben zeigt, wenngleich der prozentuale Zuwachs verglichen mit anderen Städten niedriger ist. In München, der mit Abstand teuersten deutschen Großstadt, verteuern sich Eigentumswohnung kontinuierlich weiter: Im Vergleich des 1. Quartals 2020 mit dem 1. Quartal 2021 haben sich die Angebotspreise um 8 Prozent erhöht. Damit knackt München bei den Bestandswohnungen erstmals die 8.000-Euro-Marke: Aktuell müssen Käufer für den Quadratmeter 8.117 Euro zahlen – München festigt somit mit großem Abstand den Spitzenplatz unter den deutschen Großstädten.

Eine ähnliche Steigerung lässt sich auch in Frankfurt am Main (+7 Prozent) beobachten. Mit aktuell 5.488 Euro liegt die Finanzmetropole auf Platz 2 der teuersten Städte. Dahinter befindet sich Hamburg, wo nach einem Anstieg von 15 Prozent Wohnungen erstmals knapp über 5.000 Euro pro Quadratmeter kosten.

Mietendeckel dämpft Preissteigerungen in Berlin

Während sich in den vergangenen 10 Jahren die Kaufpreise in Berlin mehr als verdoppelt haben, hat sich die Preiskurve im letzten Jahr spürbar abgeflacht. Ein Anstieg von 7 Prozent steht bei den Bestandwohnungen zu Buche. Aktuell kostet der Quadratmeter 3.856 Euro und damit deutlich weniger als in anderen deutschen Großstädten. In der Hauptstadt galt gut ein Jahr der Mietendeckel, der sich auch auf die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen auswirkte. Inzwischen wurde das Gesetz vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt.

Prozentual größter Anstieg in Essen

Die größten prozentualen Anstiege verzeichnen Städte mit einem eher niedrigen Preisniveau – das sind besonders die Großstädte im Ruhrgebiet und im Osten Deutschlands. Das größte Plus aller untersuchten Städte weist Essen auf: Binnen eines Jahres haben sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen um 28 Prozent verteuert. Trotz des starken Preiszuwachses zahlen Käufer in Essen noch immer am wenigsten unter allen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Im 1. Quartal 2021 beträgt der Quadratmeterpreis dort 2.218 Euro. Neben Essen lassen sich auch im benachbarten Dortmund (+18 Prozent) und im sächsischen Dresden (+20 Prozent) große Preissprünge beobachten. Auch hier bewegen sich die Preise aber noch im vergleichsweise günstigen Bereich.

Der immowelt Preiskompass ab sofort einmal im Quartal

Ab sofort erscheint der immowelt Preiskompass einmal im Quartal. Der Quartalsbericht bildet einmal die Entwicklung der Kaufpreise von Eigentumswohnungen in den 14 deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern ab. Käufer, Verkäufer sowie Anlegern und Immobilienprofis erhalten mit dem immowelt Preiskompass wertvolle Einsichten in das Geschehen vor Ort und den anderen großen Immobilienmärkten Deutschlands. Der Bericht erscheint zukünftig am Ende des darauffolgenden Monats und wird in loser Reihenfolge auch andere Aspekte der Märkte wie zum Beispiel Neubaupreise und Preisprognosen abbilden.