Pristina – Israel und Kosovo werden am Montag gegenseitige diplomatische Beziehungen aufnehmen, schrieb die kosovarische Außenministerin Meliza Haradinaj-Stublla auf ihrer offiziellen Website. Die Unterzeichnung wird in einer virtuellen Veranstaltung erfolgen, an der auch die israelische Außenminister Gabriel „Gabi“ Aschkenasi teilnehmen wird.
Haradinaj-Stubla bedankte sich bei den USA und nannte die Anerkennung des Balkanstaates durch Israel „eine der größten Errungenschaften der Republik Kosovo.“ In einem Video, das auf sozialen Medien gepostet wurde, beschreibt Haradinaj-Stubla, wie Juden während des Zweiten Weltkriegs Hilfe bei Albanern fanden. Viele Albaner schützten Juden aufgrund des Brauchs der ‚Besa‘ [Gelöbnis], das Gäste vor Schaden bewahrt. Pristina werde in Jerusalem eine Botschaft eröffnen. Kosovo wäre der erste Staat mit einer muslimischen Bevölkerung, der diesen Schritt unternimmt.
Die Entscheidung über die gegenseitige Anerkennung zwischen dem mehrheitlich muslimischen Kosovo und Israel wurde im vergangenen September bei einem Gipfeltreffen der kosovo-serbischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus in Anwesenheit des damaligen US-Präsidenten Donald Trump getroffen. Die Trump-Administration erkannte Jerusalem Ende 2017 als Israels Hauptstadt an und verlegte die US-Botschaft im Mai 2018 dorthin.
Neun Jahre nachdem die NATO eine 78-tägige Luftangriffskampagne gegen Serbien durchgeführt hatte, um ein blutiges Durchgreifen gegen ethnische Albaner im Kosovo zu stoppen, erklärte das Parlament des Kosovo 2008 die Unabhängigkeit von Serbien.
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