London – Wie das britische Handelsministerium am Sonntag mitteilte, werden Großbritannien und die Türkei bereits am Dienstag ein Freihandelsabkommen unterzeichnen.
Die britische Handelsministerin Liz Truss äußerte sich hoffnungsvoll, dass ein maßgeschneidertes Abkommen zwischen den Ländern bald getroffen werden könnte, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
„Das Abkommen, das wir voraussichtlich diese Woche unterzeichnen werden, schließt zollfreie Handelsvereinbarungen ein und wird dazu beitragen, unsere Handelsbeziehungen zu unterstützen. Es wird Tausenden von Arbeitsplätzen in Großbritannien in der Fertigungs-, Automobil- und Stahlindustrie Sicherheit geben“, sagte Truss in einer Erklärung.
Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu kündigte in einem Gespräch mit der in London ansässigen Wirtschaftszeitung Financial Times bereits im Juli dieses Jahres Pläne für ein Freihandelsabkommen zwischen der Türkei und Großbritannien an.
Zweitgrößter Handelspartner der Türkei
Financial Times betonte, dass Großbritannien mit einem Handelsvolumen von 18,8 Milliarden Pfund (fast 21 Milliarden Euro) nach Deutschland der zweitgrößte Handelspartner der Türkei ist und mehr als 2.500 britische Unternehmen in der Türkei tätig sind, darunter BP, Shell, Vodafone, Unilever, BAE Systems, HSBC, Aviva und Diageo.
Die Handelsgespräche zwischen der Türkei und Großbritannien haben nach dem Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU am 31. Dezember 2019 an Fahrt gewonnen.
„Wir haben uns bereits mit Großbritannien darauf geeinigt, dass wir in der Zeit nach Brexit unseren bilateralen Handel ausweiten werden; in Bezug auf das Volumen haben wir uns ein Ziel von 20 Milliarden Dollar [bilateraler Handel] gesetzt“, sagte Cavusoglu.
In einem Briefing mit türkischen Reportern betonte er, dass die Türkei und Großbritannien nach dem Brexit in vielen Bereichen zusammenarbeiten würden.
Brexit-Handelspakt: EU-Staaten stimmen für vorläufige Anwendung
De Europäische Union hat nach der Einigung mit Großbritannien am Montag die vorläufige Anwendung des Brexit-Handelspakts ab 1. Januar auf den Weg gebracht. Zuvor hatte auch die Bundesregierung zugestimmt, berichtet das ZDF.
Demnach sagten die Botschafter der 27 Mitgliedstaaten vorläufig Ja zu dem Vorschlag und starteten eine Entscheidung im schriftlichen Verfahren, die am Dienstag abgeschlossen sein soll. Dies teilte ein Sprecher der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mit.
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