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Türkei: Der Mord am Kurden Barış Çakan

"Die Vertreter des politischen Arms der PKK sind sich wie in diesem traurigen Fall nicht zu schade über den Mord an Barış Çakan Fake-News zu verbreiten. Der Vater hat in einer live zugeschalteten TV-Sendung noch einmal seine Sichtweise dargelegt und die Behauptungen von PKK nahen Organisationen verneint."

(Screenshot)
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Ein Gastbeitrag von Kemal Bölge –

 kboelge@web.de

Ankara, Stadtteil Etimesgut, am frühen Sonntagabend des 31. Mai. Ein Freund von Barış Çakan ruft ihn an, um sich mit ihm zu treffen. Barış will gerade aus der Wohnung, als sein Vater von ihm wissen möchte, wo er hingeht.

Er erklärt, dass er sich für ein paar Minuten mit seinem Freund treffen möchte und danach wiederkommt. Er schließt die Wohnungstür hinter sich zu. Etwa 15-20 Minuten später ruft der Freund von Barış dessen Vater an und fragt, ob er schon wieder Zuhause sei. Der Vater wundert sich und meint, er sei noch nicht da und fragt was passiert sei. Der junge Mann erklärt sie seien in eine Schlägerei verwickelt gewesen und wären dann fortgerannt. Deshalb habe er wissen wollen, wo sich Barış derzeit befindet und ob er Zuhause sei.

Nach diesem kurzen Telefongespräch geht der Vater aus dem Haus und will selbst herausfinden, wo sich sein Sohn befindet. Man führt den Vater an den Tatort. Der Freund erklärt dem Vater wie es zum tödlichen Angriff auf seinen Freund kam. Beide wären auf der Straße gelaufen und hätten sich unterhalten, als ein Auto mit drei Insassen gefahren und mit sehr lauter Musik unterwegs gewesen sei.

Das Auto hätte vor ihnen angehalten. Gerade zu diesem Zeitpunkt wäre der Gebetsruf des Muezzins zu hören gewesen und er habe den drei Insassen erklärt, dass gerade der Gebetsruf (Ezan) zu hören sei und es sei doch respektlos jetzt so laut Musik zu hören.
Sie sollten doch bitte die Musik so lange leiser stellen. Es wäre daraufhin zu einem Streit gekommen. Dem Freund wäre es gelungen sich aus den Händen der Angreifer zu befreien, aber Barış hätte es leider nicht geschafft und sei von einem der Männer mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt worden.

Was ich hier beschrieben habe beruht auf den Aussagen des Vaters von Barış Çakan. Ich habe es ins Deutsche übersetzt. Damit es nachprüfbar ist was ich hier verfasst habe, kann sich jedermann das Video ansehen, um sich selbst eine eigene Meinung zu bilden. Der herbeigerufene Krankenwagen brachte den schwerverletzten Barış Çakan in ein Krankenhaus, wo die Ärzte um das Leben des 20-Jährigen kämpften.

Trotz aller Anstrengungen konnte das medizinische Personal das Leben von Barış nicht mehr retten. Die drei mutmaßlichen Täter wurden kurze Zeit später noch am Tatort von der Polizei festgenommen und durch einen Ermittlungsrichter wurde Haftbefehl erlassen.

Der Terrororganisation PKK nahe Organisationen und einige deutsche Medien haben in den letzten drei Tagen verbreitet, Barış Çakan sei von „türkischen Nationalisten“ ermordet worden, weil er kurdische Musik gehört habe. Sowohl die ermittelnde Staatsanwaltschaft als auch das Innenministerium in Ankara haben diesen Vorwurf dementiert und auch der Vater des ermordeten 20-Jährigen hat nichts dergleichen gesagt.

Der Name von Barış bedeutet im Deutschen Frieden und die der PKK nahestehende Parteien und Organisationen benutzen in ihrem Vokabular immer wieder die Begriffe Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, obwohl die PKK bekanntlich nicht davor zurückschreckt Zivilisten, Soldaten und Polizisten zu töten.

Wenn die PKK blutige Anschläge verübt, ist von diesen „Menschenrechtsaktivisten“ kein Pips zu hören. Das gilt auch für ihre Unterstützer in Europa und den USA. Bei Anschlägen in der Türkei hat diese Terrororganisation über 40.000 Menschen auf dem Gewissen.

Wenn die türkischen Anti-Terror-Einheiten Operationen gegen die PKK durchführen, wird der türkischen Armee schlagzeilenträchtig ein „Krieg gegen die Kurden“ vorgeworfen, wenngleich diese Behauptungen jeglicher Grundlage entbehren. Die Vertreter des politischen Arms der PKK sind sich wie in diesem traurigen Fall nicht zu schade über den Mord an Barış Çakan Fake-News zu verbreiten.

Der Vater hat in einer live zugeschalteten TV-Sendung noch einmal seine Sichtweise dargelegt und die Behauptungen von PKK nahen Organisationen verneint. Hier ist ein junger Mensch wegen einer Nichtigkeit durch drei Männer ermordet worden. Wer war nicht schon auf dem Taksim-Platz in Istanbul, in der langen Istiklal Caddesi oder in Eminönü, dort findet man an vielen Ecken Künstler, die kurdische Lieder singen.

Niemand regt sich darüber auf, weil die meisten Menschen in der Türkei nicht nach der ethnischen Herkunft die Menschen beurteilen. Im Stadtteil Arnavutköy in Istanbul leben viele Menschen kurdischer Herkunft. Hat sich irgendjemand aufgeregt, weil in einer Straße kurdische Musik gespielt wurde? Nein, das ist nicht der Fall.


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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