Hanau, Halle, Kassel – drei rechtsextreme Anschläge und Angriffe innerhalb von neun Monaten zeigen: Deutschland hat ein Problem mit Rechtsextremismus.
Die ZDFinfo-Doku „Wurzeln der Gewalt – Rechter Terror in Deutschland“ beleuchtet am Dienstag, 28. April 2020, 21.45 Uhr in ZDFinfo, die Spuren und Folgen dieser Taten. Der Film von Volker Wasmuth und Patrick Zeilhofer steht am Sendetag ab 10.00 Uhr ein Jahr lang in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Das Problem mit Rechtsextremismus in Deutschland ist nicht neu: Es gab die NSU-Morde, Angriffe auf Flüchtlinge in Bautzen, die Ausschreitungen von Chemnitz. Warum wurde die Bekämpfung des Terrors von rechts so lange anscheinend nur halbherzig angegangen?
Die jüngsten Taten wurden von Männern verübt, die angetrieben sind von dem Glauben, dass es eine Herrenrasse gebe, der allein zustehe, in Deutschland zu leben. Diese Rechtsextremen sehen Menschen mit dunklerer Haut und schwarzen Haaren als minderwertig und als Gefahr an.
Die Dokumentation folgt den Spuren rechtsextremer Anschläge und Angriffe in den zurückliegenden Jahren, beschreibt die Folgen und lässt Opfer von Rechtsextremisten und Experten zum Thema zu Wort kommen, unter anderen die Buchautorin Andrea Röpke, die seit Jahren in der rechten Szene recherchiert und selbst schon tätlich angegriffen wurde.
Ein weiterer Experte ist Terrorismusforscher Prof. Peter Neumann, der die Wurzeln, Weltbilder und wirren Fantasien der Täter analysiert: Viele Mörder handeln zwar als Einzeltäter, sind aber in ihrer Weltanschauung längst nicht mehr alleine. Sie sehen sich als militärischen Arm einer „völkischen Bewegung“ und schlagen nun häufiger zu, weil sie sich der Zustimmung Gleichgesinnter sicher sein können, so Prof. Neumann.
Rechtsradikales Gedankengut, Verschwörungstheorien und Nazi-Vokabeln auch in deutschen Parlamenten bilden den Nährboden für diese Entwicklung. Zudem fühlen sich die Gewalttäter ermutigt von den „Neuen Rechten“, die unverhohlen ihre Theorien von der „Bedrohung der weißen Rasse“ verbreiten.