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Türkei und USA gingen koordiniert gegen Abu Bakr al-Baghdadi vor

Das türkische Verteidigungsministerium hat bekannt gegeben, dass der Anführer der Terrororganisation "Islamischer Staat" IS, Abu Bakr al-Baghdadi, bei einer koordinierten Aktion von US-Streitkräften in Syrien getötet wurde.

(Foto: Screenshot)
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Von Nabi Yücel

Das türkische Verteidigungsministerium hat bekannt gegeben, dass der Anführer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ IS, Abu Bakr al-Baghdadi, bei einer koordinierten Aktion von US-Streitkräften in Syrien getötet wurde.

Das US-Militär hat zuvor gegenüber der „The Associated Press“ mitgeteilt, IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi seit einer Woche im Visier gehabt und ihn demnach am Samstag bei einer gezielten militärischen Aktion im Nordwesten von Syrien getötet zu haben. US-Präsident Donald Trump hatte offenbar in Bezug auf die Operation dazu getwittert: „Es ist gerade etwas sehr Großes passiert!“ Bislang wurde die Tötung des meistgesuchten Terroristen der Welt jedoch noch nicht offiziell bestätigt. Trump soll demnächst hierzu ein Statement abgeben.

Unter Berufung auf zwei anonyme Quellen aus dem US-Pentagon und der US-amerikanischen Armee wurde Abu Bakr al-Baghdadi in Idlib im Nordwesten Syriens getötet. Es wird berichtet, dass die Operation vom Luftwaffenstützpunkt Incirlik im südtürkischen Adana erfolgte. Hierzu teilte das türkische Verteidigungsministerium mit, dass die Operation zuvor mit türkischen Behörden koordiniert wurde: „Vor der Operation in der syrischen Provinz Idlib fand gestern Abend ein Informationsaustausch und eine Koordinierung zwischen den Streitkräften beider Länder statt“, teilte das türkische Verteidigungsministerium in einem Tweet mit.

Ein hochrangiger türkischer Diplomat teilte mit, man habe Erkenntnisse gewinnen können, wonach al-Baghdadi 48 Stunden vor der Operation an diesem besagten Ort eingetroffen sei. „Wir haben uns eng mit den betroffenen Parteien in der Region abgestimmt, um die Operation einleiten zu lassen.“ Demnach hatte das türkische Militär Kenntnis über die letzte Nacht und der bevorstehenden Operation in der Region Idlib.

Fahrettin Altun, Pressesprecher des türkischen Präsidenten Erdogan erklärte in Ankara während einer Pressesitzung, Ankara arbeite weiterhin mit seinen Freunden und Verbündeten gegen den Terrorismus zusammen.

Offenbar waren auch Nachrichtendienste und Militärs anderer Länder in die geheime Operation miteinbezogen. Ein hochrangiger irakischer Diplomat teilte der Nachrichtenagentur AP mit, dass der irakische Geheimdienst ebenfalls eine Rolle bei der Operation gespielt habe. Al-Baghdadi und seine Frau haben nach Angaben des anonym gehaltenen Diplomaten, Sprengstoffwesten gezündet, die sie während der US-Operation getragen hätten. Er fügte hinzu, dass weitere hochrangige IS-Führer bei dem Angriff getötet wurden.

Unterdessen wird stark spekuliert, ob und welche internationale Ausmaße die Operation gegen den Anführer der IS angenommen hat. Das syrische Observatorium für Menschenrechte berichtete vor der Meldung der AP in der Nacht von einem Angriff eines unbekannten Kampfgeschwaders mit insgesamt acht Kampfhubschraubern in Begleitung eines Kampfflugzeugs sowie Aufklärungsdrohnen der internationalen Anti-IS-Koalition auf Positionen einer mit Al-Qaida eng verbundenen Gruppierung nördlich von Idlib in der Nacht von Freitag auf Samstag. In der Anti-IS-Koalition sind neben westlichen Staaten auch die Türkei vertreten.

Es hieß, die Kampfhubschrauber hätten etwa 120 Minuten lang Stellungen der Al-Qaida beschossen, währenddessen Terroristen mit schweren Waffen auf die Hubschrauber zurückgefeuert hätten. Es sei jedoch noch nicht bekannt, ob al-Bagdadi unter den vielen Todesopfern sei. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Todesopfer steigt.

Abu Bakr al-Baghdadi führte den „Islamischen Staat“ IS die letzten fünf Jahren an und soll sich bislang irgendwo an der irakisch-syrischen Grenze versteckt haben. Abu Bakr al-Baghdadi ist ein IS-Kommandeur, dessen Tod bislang achtmal gemeldet wurde, jedoch nie bestätigt werden konnte. Am 16. September veröffentlichte die IS zuletzt eine 30-minütige Audio-Botschaft, die angeblich von al-Baghdadi stammt.