Start Politik Ausland Bloomberg-Meldung Ankara: Türkei steht weiterhin hinter Regierung Venezuelas

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Ankara: Türkei steht weiterhin hinter Regierung Venezuelas

Die Türkei ist gegen ausländische Interventionen, um legitime und verfassungsmäßige Regierungen zu stürzen, auch in Venezuela, wie Ankara bekräftigte. Der Sprecher des türkischen Außenministeriums widersprach damit Medienmeldungen, in denen berichtet wurde, dass die Türkei unter dem Druck Washingtons Venezuela sanktioniere. 

Hami Aksoy, Sprecher des türkischen Außenministeriums. (Foto: AA)
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Ankara – Die Türkei ist gegen eine ausländische Intervention, um legitime und verfassungsmäßige Regierungen zu stürzen, auch in Venezuela, wie Ankara bekräftigte.

Der Sprecher des türkischen Außenministeriums widersprach damit Medienmeldungen, in denen berichtet wurde, dass die Türkei unter dem Druck Washingtons Venezuela sanktioniere. Die Entscheidungen des Privatsektors und der Institutionen seien unabhängig von den offiziellen, bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und Venezuela, betonte der Sprecher des Außenministeriums, Hami Aksoy, in einer Erklärung.

„Die Beziehungen der Türkei zu Venezuela basieren auf den Prinzipien der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, der Achtung der souveränen Rechte der Staaten, des Volkswillens und der Demokratie sowie der gegenseitigen Interessen“, so Aksoy. Eine Änderung der prinzipientreuen Position der Türkei gegenüber Venezuela komme nicht in Frage, heißt es in der Erklärung.

Er forderte alle Parteien auf, den politischen Dialog in Venezuela zu unterstützen.

„Es ist sehr wichtig, dass alle Parteien, die bereit sind, eine dauerhafte Lösung für die derzeitigen Meinungsverschiedenheiten in Venezuela zu finden, den Prozess des politischen Dialogs weiterhin unterstützen. Diese Bemühungen sollten nicht um der innenpolitischen Diskussionen und der täglichen Interessen willen verschwendet werden“, sagte er.

Venezuela wurde Anfang des Jahres von Protesten erschüttert, als Nicolas Maduro nach einer von der Opposition boykottierten Abstimmung für eine zweite Amtszeit vereidigt wurde.

Die Spannungen eskalierten, als am 23. Januar Oppositionsführer Juan Guaido sich selbst zum Staatspräsidenten erklärte – ein Schritt, der von den USA und vielen europäischen und lateinamerikanischen Ländern unterstützt wurde.

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