Ankara (nex) – Ankara hat Medienberichte vom Freitag dementiert, wonach ein Abkommen mit dem Sudan über den Wiederaufbau von Artefakten aus der osmanischen Zeit auf einer Insel im Roten Meer gekündigt worden sei.
Das Türkische Präsidium für Internationale Kooperation und Koordination (
Am Donnerstag berichteten verschiedene Medien, dass das Abkommen zwischen dem Sudan und der Türkei bald gekündigt werden könnte. Am 11. April 2019 kam es zu einem Militärputsch im Sudan, in Rahmen dessen der langjährige Staatspräsident des Landes Umar al-Baschir abgesetzt wurde.
Im Jahr 2017 unterzeichneten der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und al-Baschir bei einem Wirtschaftsforum im Sudan zwölf separate Kooperationsabkommen in den Bereichen Sicherheit, Tourismus und militärische Zusammenarbeit, während die Türkei mit dem Wiederaufbau eines maroden osmanischen Seehafens auf der Insel und eines Hafens für zivile und militärische Zwecke beauftragt wurde.
Sawakin, einer der ältesten Seehäfen Afrikas, wurde seinerzeit von afrikanischen Muslimen genutzt, die zu einer Pilgerfahrt in die heilige Stadt Mekka in Saudi-Arabien aufbrachen. Die Osmanen nutzten die Hafenstadt, um die Provinz Hedschas im heutigen westlichen Saudi-Arabien vor Angreifern zu schützen, die über das Rote Meer kamen.
„Sie sollten uns die Insel für eine Weile überlassen und wir werden sie in ihrer ursprünglichen Form wieder aufbauen und wiederbeleben. Mein Bruder Omar al-Baschir sagte okay“, so Erdogan damals.
Er habe al-Baschir den Vorschlag während eines gemeinsamen Besuchs der Insel gemacht. Erdogan fügte hinzu, dass türkische Pilgerreisende für einen Besuch zuerst auf der Insel landen könnten, um von dort aus mit der Fähre weiter nach Dschidda zu reisen. Dies würde die Beziehungen zwischen dem Sudan und der Türkei weiter stärken und die „Geschichte wieder aufleben lassen“, so Erdogan. Bei dem in türkischen Medien als „historisch“ bezeichneten Besuch Erdogans im Sudan haben sich die beiden Länder darauf geeinigt, einen strategischen Kooperationsrat einzurichten und den Handel zu intensivieren. Das aktuelle jährliche Handelsvolumen von 500 Mio. US-Dollar soll zunächst auf 1 Mrd. und in den kommenden Jahren auf 10 Mrd. US-Dollar gesteigert werden.
„Wir ermutigen Geschäftsleute, im Sudan zu investieren“, sagte Erdogan auf einer gemeinsamen Pressekonferenz und fügte hinzu, dass sein Land sich des wirtschaftlichen Potenzials des Sudan bewusst sei.