Nur 4,4 Prozent aller nationalen Patentanmeldungen stammen von Frauen. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vorliegt.
Demnach ist der ohnehin geringe Anteil der Patentanmeldungen durch Erfinderinnen zwischen 2014 und 2016 sogar noch weiter gesunken. Das Institut begründet den geringen Anteil weiblicher Erfinder vor allem mit der Studienfach- und Berufswahl von Frauen: Sie seien nach wie vor zu wenig auf naturwissenschaftliche Fächer ausgerichtet, „so dass der Großteil der Akademikerinnen der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung verloren geht“, so das IW.
Trotz intensiver Bemühungen wie des Girls‘ Day sei es kaum gelungen, Frauen und Mädchen stärker für technisch-naturwissenschaftliche Fächer zu begeistern. Der Studie zufolge wurden zwischen 2005 und 2016 insgesamt gut 450.000 Patente beim Patentamt in München angemeldet, bei denen mindestens ein Anmelder einen Wohnsitz in Deutschland hatte.
Das Institut hat auch die Herkunft der Erfinderinnen untersucht. Auffällig sei der deutlich höhere Anteil der Patentanmeldungen von Frauen asiatischer Herkunft in Deutschland: Sie kämen auf einen relativen Anteil von immerhin 10,5 Prozent. Die meisten Erfinderinnen arbeiteten an Fraunhofer-Instituten, die wenigsten in privatwirtschaftlichen Unternehmen. Die mit Abstand meisten Erfinderinnen haben ihren Wohnsitz der Studie zufolge in Hamburg, die wenigsten in Brandenburg.