Bern (nex) – Damit auch Muslime in den Genuss ihrer Schokolade kommen können, hat Toblerone seine Produktion umgestellt. Die Herstellung der Toblerone-Schokolade erfolge nun nach islamischen Reinheitsgeboten, berichtete die schweizer Tageszeitung „Blick“.
Die Umstellung sei bereits im April geschehen. Dafür habe man die Fabrik in Bern den Halal-Vorschriften nach zertifizieren lassen. Dabei bleibe das Originalrezept unverändert, ließ das Unternehmen wissen.
Im Interview mit der „Blick“ hat eine Sprecherin angegeben, dass die Umstellung nicht groß beworben wurde. Dies habe man unterlassen, um nicht einen Rückgang im Absatz zu riskieren.
Dem Bericht zufolge würde den Firmen, die in der Schweiz offen mit Halal-Zertifizuerung werben, offen mit Boykott gedroht. Deshalb verzichte man auch auf ein Halal-Vermerk an der Packung.
Das Wort „halal“ kommt aus dem Arabischen und umfasst alles, was Muslimen erlaubt ist. Die hohe Nachfrage nach Halal-Lebensmitteln vor allem seitens der muslimischen Konsumenten hat auch aufseiten nichtmuslimischer Unternehmen ein steigendes Interesse an einem Engagement im Halal-Markt erkennen lassen. Angesichts einer Anzahl von etwa 1,6 Milliarden Muslimen weltweit und einem internationalen Umsatz von 67 Milliarden Euro macht der Bereich der Halal-Produkte derzeit 17 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion aus.
Der Halal-Markt gehört zu den am stärksten wachsenden Segmenten in der Lebensmittelbranche – und die Hauptprofiteure sind nichtmuslimische Anbieter. So verdient etwa Nestlé mit halal-zertifizierten Produkten mittlerweile mehr als mit Bioprodukten.
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