Istanbul (nex) – Der US-Schauspieler und Regisseur Sean Penn plant einen Dokumentarfilm über den Mord an dem saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi und ist dafür bereits in die türkische Millionenmetropole Istanbul gereist.
Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, erschien der 58-Jährige am Mittwoch mit einem Filmteam vor dem saudischen Konsulat in Istanbul, in dem der Kolumnist der Washington Post getötet worden war. Türkische Medien veröffentlichten ein Video von Dreharbeiten vor dem Konsulat.
Der zweimalige Oscargewinner sorgt in seiner Heimat durch seine Äußerungen zu politischen Themen und aktuellen Geschehnissen oder seine Filmprojekte immer wieder für Aufsehen und Kritik. Wie etwas sein Interview im Jahre 2015 mit dem damals flüchtigen mexikanischen Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán.
Khashoggi verschwand, nachdem er am 2. Oktober das saudische Konsulat in Istanbul betreten hatte.Saudi Arabien hatte mehr als zwei Wochen nach dem Verschwinden Khashoggis den Tod des Journalisten eingeräumt.
Im Istanbuler Konsulat sei es während des Verhörs zu einem Streit gekommen, was zu seinem Tod führte, berichteten saudische Staatsmedien. Riad hatte die Kenntnis über den Verbleib Khashoggis stets abgestritten. Medienberichten zufolge soll er in dem Konsulat schwer gefoltert und zerstückelt worden sein.
Ein Gericht in Istanbul hat am gestrigen Mittwoch Haftbefehle gegen zwei ehemalige saudische Beamte wegen der Ermordung des Journalisten erlassen.
Die Entscheidung des Gerichts fiel, nachdem die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft die Verhaftung von Saud al-Qahtani, einem Spitzenhelfer des Kronprinzen, und Ahmed al-Asiri, dem ehemaligen stellvertretenden Geheimdienstchef, wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an der Tötung Khashoggis forderte.