Ankara (tp) – Die türkische Regierung zeigt sich über das unverhältnismäßige Vorgehen der französischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten der „Gelbe Westen“-Bewegung besorgt.
Der Sprecher des Außenministeriums, Hami Aksoy, erklärte in einer Pressesitzung in Ankara, dass gegen die Proteste, die in Frankreich wegen der steigenden Treibstoffpreise begonnen haben, unverhältnismäßig vorgegangen werde.
Aksoy führte an, dass seit Samstag bei den Demonstrationen in Paris gewalttätige Vorfälle stattgefunden hätten und deren Entwicklung man aufmerksam und mit Besorgnis verfolge. „Die verschärften Interventionen der französischen Sicherheitskräfte und der unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt sind besorgniserregend“.
Die türkische Regierung glaube an die Notwendigkeit des Dialogs, der in einer Demokratie möglich sein müsse. Man erwarte, dass die Demonstrationen ebenfalls friedlich und nach demokratischen Standards abgehalten werden. Ferner zeigt man sich besorgt um die Sicherheit türkischer Staatsbürger, die derzeit in Frankreich unterwegs sind oder ständig dort leben.
Seit einer Woche protestieren die „Gelbwesten“ gegen Macrons Reformpolitik. Bei den Demonstrationen in Frankreich sind seit Samstag zwei Menschen getötet, 756 Personen, darunter 136 Sicherheitskräfte, verletzt und 693 Menschen inhaftiert worden. Laut türkischen Medienberichten wurden dabei auch Lastkraftwagen aus der Türkei in Frankreich angegriffen und teilweise geplündert.
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