Bagdad (nex) – Ein Gericht in Bagdad verurteilte am gestrigen Montag sechs türkische Staatsbürgerinnen zum Tode und eine weitere zu lebenslanger Haft wegen Mitgliedschaft in der Terrororganisation IS. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine Quelle des Gerichts.
Die Frauen hätten sich im vergangenen Jahr den Kämpfern der Peshmerga ergeben, nachdem sie aus Tal Afar geflohen waren, einem der letzten IS-Stützpunkte, die im vergangenen Jahr von den irakischen Sicherheitskräften zurückerobert wurden.
Alle Frauen seien im Gericht mit kleinen Kindern erschienen, so die Quelle gegenüber der AFP. Die Frauen hätten ausgesagt, dass sie ins Land gekommen waren, um sich ihren Männern anzuschließen, die für den IS kämpften.
Mit derselben Anklage verurteilte ein irakisches Gericht bereits im Februar 15 weitere Türkinnen zum Tode.
Wie die AFP weiter berichtet, schätzten Experten, dass im Irak insgesamt etwa 20.000 Menschen wegen angeblicher Mitgliedschaft im IS inhaftiert sind. Es gebe keine offizielle Zahlen. Mindestens 560 Frauen sowie 600 Kinder seien wegen Verwandschaft zu mutmaßlichen IS-Kämpfern festgenommen worden.