Start Panorama Ausland Öko-Desaster Kroatien und EU unterzeichnen Abkommen gegen „albanischen Müll“

Öko-Desaster
Kroatien und EU unterzeichnen Abkommen gegen „albanischen Müll“

Albanien hat ein großes Problem mit Müll, der oft einfach in Flüssen entsorgt wird und von dort aus in die Adria gelangt. Unmengen von Müll werden somit alljährlich an die Ufer Kroatiens geschwemmt.

(Foto: Screenshot/Adriatik Kurti)
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Tirana (nex) – Die kroatische Außenministerin Marija Pejcinovic Buric unterzeichnete am Freitag im Beisein des albanischen Außenministers Ditmir Bushati und des Tourismusministers Blendi Klosi ein Abkommen mit dem UN-Vertreter in Albanien, Brian Williams, um ein Projekt zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung zu unterstützen. Das berichtet die Nachrichtenagentur BIRN.

Albanien hat ein großes Problem mit Müll, der oft einfach in Flüssen entsorgt wird und von dort aus in die Adria gelangt. Unmengen von Müll werden somit alljährlich an die Ufer Kroatiens geschwemmt.

Ganze Buchten übersät mit Plastikgegenständen, Unrat und sogar Tierkadavern. Allerdings stamme ein beachtlicher Teil des Mülls auch aus Ländern wie Montenegro, Italien, Griechenland und sogar der Türkei. Nur neun Prozent des an die kroatischen Strände gespülten Abfalls treibe sichtbar an der Oberfläche und sei nur die Spitze eines Müllbergs in der Adria.

„Wir haben alle möglichen Sachen gefunden, viele tote Tierkörper schwimmen an der Oberfläche“, so ein Angestellter der Stadtverwaltung gegenüber Euronews.

Trotz regelmäßiger Versprechen Tiranas, den Müll einzudämmen, habe es laut kroatischen Umweltschützern bisher keinerlei spürbare Minderung gegeben. Diese kritisieren die albanische Regierung dafür, nicht genug für den Aufbau eines funktionierendes Abwallwirtschaftssystems zu tun.

Da es sich bei den Ländern um EU-Mitglieder und Beitrittskandidaten handle, müsse auch Brüssel bei der Entwicklung eines Lösungsplans helfen, so die frühere Bürgermeisterin Dubrovniks und heutige Europa-Abgeordnete Dubravka Suica. Bereits 2016 reichte die kroatische Politikerin eine offizielle Anfrage bei der EU-Kommission ein, um gemeinsam mit Brüssel eine Lösung für das „jährliche Ökodesaster“ zu finden.