Start Panorama Ausland Menschenrechte Pro Asyl mahnt Bundesregierung: Jetzt endlich Abschiebungen nach Afghanistan stoppen

Menschenrechte
Pro Asyl mahnt Bundesregierung: Jetzt endlich Abschiebungen nach Afghanistan stoppen

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat angesichts eines neuen UN-Berichts über zivile Kriegsopfer in Afghanistan an die Bundesregierung appelliert, jetzt endlich die Fakten über die Lage auf den Tisch zulegen und Abschiebungen in das Land sofort zu stoppen.

(Symbolfoto: dts)
Teilen

Pro Asyl mahnt Bundesregierung: Jetzt endlich Abschiebungen nach Afghanistan stoppen

Osnabrück (ots) – Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat angesichts eines neuen UN-Berichts über zivile Kriegsopfer in Afghanistan an die Bundesregierung appelliert, jetzt endlich die Fakten über die Lage auf den Tisch zulegen und Abschiebungen in das Land sofort zu stoppen. Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:

„Das Auswärtige Amt muss endlich einen sachgerechten Lagebericht veröffentlichen. Es kann nicht sein, dass das Außenministerium seit vielen Monaten damit argumentiert, dass die deutsche Botschaft in Kabul zerstört und nicht arbeitsfähig ist.“ Mit dieser Schutzbehauptung wolle sich die Bundesregierung lediglich vor dem öffentlichen Eingeständnis drücken, dass es keine sicheren Regionen in Afghanistan gebe.

Menschenrechtler alarmiert über neuen UN-Bericht

Belege für die überaus kritische Lage gebe es zuhauf, betonte der Geschäftsführer und verwies unter anderem auf den aktuellen UN-Bericht über die Entwicklung in Afghanistan. Danach sind im vergangenen Jahr im Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz IS in Afghanistan das vierte Jahr in Folge mehr als 10 000 Zivilisten getötet oder verletzt worden.

Burkhardt ergänzte: „Wir haben eine Gemengelage, in der es ein unverantwortliches Risiko ist, Menschen dorthin zu verfrachten.“ In Afghanistan agierten nicht nur die Taliban und der IS, sondern darüber hinaus auch noch regionale Warlords, „teilweise mit besten Beziehungen zum Regierungsapparat“.