Düsseldorf (ots) – Die für Haus- und Wildschweine tödliche Afrikanische Schweinepest ist 2017 in Osteuropa sprunghaft angestiegen und kann nach Angaben von Wissenschaftlern jederzeit in Deutschland ausbrechen.
Während 2016 im Baltikum, in der Ukraine, in Rumänien, Polen und Tschechien 48 Krankheitsausbrüche bei Hausschweinen und 2300 bei Wildschweinen registriert wurden, waren es im vorigen Jahr 248 beziehungsweise 3859, berichtet die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ unter Berufung auf Angaben der Bundesforschungseinrichtung für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler-Institut.
Der Präsident des Instituts, Thomas C. Mettenleiter, sagte: „Es besteht jederzeit das Risiko eines Eintrags der Afrikanischen Schweinepest, insbesondere durch problematische menschliche Aktivitäten.“ Erreger könnten übertragen werden, wenn Reisende Essensreste wie Wurstwaren mit rohem Schweinefleisch auf Raststellen wegwerfen und Wildschweine die Abfalleimer danach durchwühlen.
Auch Schuhe, Kleidung oder Jagdausrüstung mit Blut von Wildschweinen seien eine Gefahr. Deutsche Hausschweinbestände und die Wildschweinpopulation sollten bestmöglich gegen die Einschleppung der Tierseuche geschützt werden. Die Schwarzwildpopulation sei in Deutschland allerdings sehr groß. Jäger sollten die Bestände deutlich reduzieren.
Der Bauernverband will am Freitag über Präventionsmaßnahmen informieren. Eine Möglichkeit ist das Aufstellen abgedichteter Mülleimer an Autobahn-Raststätten, damit Schweine die Abfälle nicht durchwühlen können.