Von Thomas Bernhard und Christiane Koch
Istanbul (nex) – Drei Syrer wegen Beihilfe zum Selbstmord-Anschlag auf deutsche Touristen in Istanbul verurteilt. Mehrere weitere Beschuldigte wurden am heutigen Mittwoch freigesprochen.
Im Januar 2016 wurden bei einem Selbstmord-Anschlag der Terrormiliz IS (Daesh) in Istanbul 12 deutsche Touristen getötet worden, 16 weitere Menschen wurden schwer verletzt. Nunmehr sprach ein Istanbuler Gericht im Prozess gegen die Angeklagten mutmaßlichen Hintermänner und Unterstützer des Selbstmordattentäters die Urteile. Drei syrische Staatsbürger müssen lebenslang hinter Gitter.
In dem Prozess waren insgesamt 26 Verdächtige angeklagt, darunter drei junge Syrer und ein Iraker. Diese mussten sich dafür verantworten, mutmaßlich den Attentäter Nabil Fadli bei der Vorbereitung des Anschlags unterstützt zu haben. Vier Mitangeklagte der 26 Verdächtigen sind auf der Flucht und sollen sich vermutlich als IS (Daesh)-Kämpfer in Syrien aufhalten. Ob sie noch leben ist unbekannt.
Drahtzieher des Anschläge auf die Touristen im Januar 2016 war wohl gilt der flüchtige IS-Aktivist Omar Ebu Abid, der als einer der Auslandschefs gilt. Er soll den damals 28 Jahre alten, in Saudi-Arabien geborenen Syrer vor dem Athens „angeleitet“ haben.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Hauptangeklagten aus Syrien bei der Vorbereitung des Anschlags maßgeblich geholfen hatten. Sie wurden unter anderem wegen Beihilfe zur Tötung von zwölf Personen schuldig gesprochen und zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Ein ebenfalls hauptangeklagter Iraker erhielt unter anderem wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS eine mehrjährige Haftstrafe.