Halle (ots) – In Sachsen-Anhalts Landesregierung gibt es Überlegungen, das Trinken von Alkohol in Bussen und Bahnen zu untersagen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
Mindestens zwei Ressortchefs fordern ein Verbot: Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). „Alkohol führt zu Enthemmung und das birgt immer die Gefahr von Gewalt“, sagte Stahlknecht der MZ.
Ein Trink-Verbot im öffentlichen Nahverkehr würde er deshalb „außerordentlich begrüßen“. Gesundheitsministerin Grimm-Benne will mit einem Verbot vor allem Kinder und Jugendliche schützen.
Am Dienstag berät das Kabinett den Entwurf für den neuen ÖPNV-Plan. Vorgelegt hat ihn Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) – ein Alkoholverbot steht allerdings nicht drin. Webel hält es für nicht praktikabel. Er beruft sich auf frühere Beratungen der Verkehrsministerkonferenz.
Zwar könne ein Trink-Verbot „grundsätzlich“ positive Effekte auf die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste haben, heißt es in der Kabinettsvorlage. Aber, so warnt der Minister:
Die Verkehrsbetriebe seien nicht in der Lage, das Verbot auch durchzusetzen. „Genauso wenig kann man verhindern, dass sich Menschen schon vor der Fahrt betrinken, mit den gleichen negativen Folgen.“