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Studie
Facebook: Männer dominieren Kommentarspalten deutscher Medien

Jeder fünfte Deutsche checkt seinen Facebook-Account laut der aktuellen Online-Studie von ARD und ZDF täglich. Insofern ist davon auszugehen, dass auch die in den Facebook-Kommentarspalten veröffentlichten Äußerungen zur Meinungsbildung dieser Personen beitragen.

(Foto: dts)
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Hamburg (ots) – Jeder fünfte Deutsche checkt seinen Facebook-Account laut der aktuellen Online-Studie von ARD und ZDF täglich. Insofern ist davon auszugehen, dass auch die in den Facebook-Kommentarspalten veröffentlichten Äußerungen zur Meinungsbildung dieser Personen beitragen.

„Wo, wenn nicht dort, finden diese Diskussionen statt, in denen Leute sich darüber verständigen, was die großen gesellschaftlichen Fragen sind“, so Juliane Leopold, freie Journalistin und Beraterin zu Social Media. Das NDR Medienmagazin „Zapp“ wollte wissen, wer diese Debatten bestimmt:

Vom 23. Oktober bis zum 1. November 2017 sammelte ein Datenjournalist für „Zapp“ über die Programmierschnittstelle von Facebook alle Kommentare, die User unter den Beiträgen großer Medienhäuser verfasst hatten. Für die exklusive NDR Auswertung kamen insgesamt mehr als 700.000 Kommentare zusammen. Über den Vornamen der User wurde das Geschlecht bestimmt. Im Schnitt stammten 53 Prozent der Kommentare von Männern, 36 Prozent von Frauen. Bei 11 Prozent handelte es sich um Namen, die methodisch nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen waren.

Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse einzelner Facebook-Kommentarspalten erheblich in Bezug auf das Geschlechterverhältnis der Kommentatoren und Kommentatorinnen. So ist das Verhältnis von Männern und Frauen im betrachteten Zeitraum bei „Bild“ nahezu ausgeglichen – mit gut 47 Prozent Männern und knapp über 40 Prozent Frauen. Bei der „tageszeitung“ hingegen liegt ein deutlich ungleiches Verhältnis von fast 62 Prozent Männern und nur gut 25 Prozent Frauen vor.

Am wenigsten ausgewogen ist das Geschlechterverhältnis bei den Kommentaren des Facebook-Auftritts der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit mehr als 68 Prozent Männern und knapp 22 Prozent Frauen.

Ein solches Missverhältnis zeigt die Analyse sonst nur bei einem Special-Interest-Angebot für Männer wie „Men’s Health“ (mehr als 68 Prozent Männer / knapp 20 Prozent Frauen). Auch bei den Facebook-Kommentaren der Tagesschau und der „heute“-Sendung findet sich ein ungleiches Verhältnis (Tagesschau: mehr als 62 Prozent Männer / gut 26 Prozent Frauen, „heute“: gut 53 Prozent Männer/ gut 35 Prozent Frauen).