Kampf gegen Terror
    Belgisches Gericht verurteilt türkische Links-Terroristin

    Ein belgisches Gericht hat am heutigen Montag eine Terroristin mit türkischer Staatsangehörigkeit für in der Türkei begangene Verbrechen, darunter den Mord an zwei bekannten Geschäftsleuten und einer Sekretärin, in Abwesenheit verurteilt.

    (Foto: AA)
    Teilen

    Brüssel (nex) – Ein belgisches Gericht hat am heutigen Montag eine Flüchtige mit türkischer Staatsangehörigkeit für in der Türkei begangene Verbrechen, darunter den Mord an zwei bekannten Geschäftsleuten und einer Sekretärin, in Abwesenheit verurteilt.

    Fehriye Erdal, die Mitglied der Terrorgruppe Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) ist, war im Jahr 2006 aus dem Hausarrest in Belgien geflohen und befindet sich noch immer auf freiem Fuß.

    Das Strafgericht in Brügge hat Erdal in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt.

    Obwohl sie bei der Verhandlung nicht anwesend gewesen war, hatte dasselbe Gericht im vergangenen Mai entschieden, dass Erdal wegen in der Türkei begangener Straftaten verurteilt werden solle. Der Terroristin wird der Mord am Vorstandsmitglied der Sabanci Holding, Özdemir Sabanci, dem Toyota Turkey-Geschäftsführer Haluk Görgün sowie an dessen Sekretärin Nilgün Hasefe vorgeworfen. Ankara fordert seit Langem Erdals Auslieferung.

    Sabanci, Görgün und Hasefe wurden am 9. Januar 1996 im Sabanci Center Istanbul erschossen. Erdal war Angestellte in dem Gebäudekomplex und wird verdächtigt, ihren Komplizen Zugang zu dem Center verschafft zu haben.

    Die Täter wurden als Erdal, Ismail Akkol und Mustafa Duyar identifiziert. Duyar wurde verhaftet und 1999 bei einem Gefängnisaufstand getötet. Erdal und Akkol konnten fliehen.

    Akkol wurde im Februar dieses Jahres wiedergefasst. Nach einem Brand in einem Gebäude im belgischen Knokke-Heist, wo Erdal wohnte, wurde sie wegen gefälschter Reisedokumente festgenommen.

    Nach einem Jahr Gefängnisaufenthalt wurde sie unter Hausarrest gestellt, konnte jedoch im März 2006 fliehen. Die belgischen Behörden hatten sich geweigert, Erdal während ihrer Haftzeit an die Türkei auszuliefern.