Hatay (nex) – Prominente Religionsführer der Türkei haben sich in der südtürkischen Provinz Hatay gegen jede Art von Terroranschlägen ausgesprochen und zu Frieden und Solidarität im ganzen Land aufgerufen.
Der Mufti von Hatay, Hamdi Kavillioglu, erzählte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu, dass seine Stadt ein Zentrum der Toleranz sei, wo Sunniten und Aleviten, verschiedene christliche Konfessionen sowie Juden seit Jahrhunderten ohne Diskriminierung aufgrund des Glaubens oder der Herkunft in Frieden miteinander lebten.
„Der Islam lehrt uns, dass, was auch immer der Glaube oder Lebensstil eines Menschen ist, jedes Leben gesegnet ist“, betonte der Gelehrte und fügte hinzu. „Terror hat keine Sprache, Religion oder Ethnie.“
„Keine Religion sagt ‚töte!'“
Der Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Hatay, Saul Cenudioglu, verurteilte ebenfalls jede Art von Terror und unterstrich, dass alle Religionen Terror verböten.
„Unsere Gebetsstätten mögen unterschiedlich sein“, sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu. „Wir beten in einer Synagoge, Christen in der Kirche und Muslime gehen in die Moschee, aber die Quelle unserer Gebete ist dieselbe – wir alle glauben an den einen Gott.“
Auch Fadi Hurigilm, der Gemeindevorsteher der griechisch-orthodoxen Kirche in der Provinzhauptstadt Antakya, verurteilte die Terroranschläge aufs Schärfste. Solche böswilligen Handlungen würden die Solidarität in der Türkei nicht erschüttern, betonte er und ergänzte:
„Auch wenn wir unterschiedliche Augenfarben haben, haben die Tränen, die wir vergießen, dieselbe Farbe. Wenn jemandem etwas zustößt, weinen wir alle und teilen alle denselben Schmerz.“
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