Istanbul (nex) – Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Numan Kurtulmus teilte am heutigen Sonntagmorgen mit, dass es Hinweise darauf gebe, dass die PKK für den Terroranschlag von gestern Nacht im Istanbuler Distrikt Besiktas verantwortlich sei.
Etwa anderthalb Stunden nach einem Fußballspiel zwischen Besiktas Istanbul und Bursaspor war nach Angaben des Innenministers eine Autobombe in der Nähe des Stadions explodiert. Nur 45 Sekunden später habe sich Medienberichten zufolge in der Nähe des Parks Macka ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
„Wenn wir uns von dem Anschlagsauto aus losbewegen, weisen die Spuren auf die PKK hin“, erklärte Vizepremier Kurtulmus und fügte hinzu, dass der Anschlag detailliert geplant worden sei. „Nachdem die Besiktas-Fans das Fußballstadion verlassen hatte, wurden die Bursaspor-Fans ebenfalls eskortiert. Ziel des Anschlags war der Sammelplatz der Mitglieder unserer Bereitschaftspolizei, die bei der Gewährleistung der Sicherheit routiniert vorgegangen war. Das Ziel waren also eindeutig die Sicherheitskräfte.“
Bei den beiden Bombenanschlägen im Istanbuler Distrikt Besiktas sind mindestens 38 Menschen gestorben, mindestens 166 Menschen wurden verletzt. Dies teilte der türkische Innenminister Süleyman Soylu am heutigen Sonntagmorgen mit.
Zehn Verdächtige seien im Zuge der Ermittlungen festgenommen worden, so der Innenminister weiter. Das Ministerpräsidialamt rief in einer Erklärung den heutigen Sonntag zum Tag der Trauer aus.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, dass der Anschlag Polizisten und Zivilisten gegolten habe und das Ziel gewesen sei, möglichst viele Menschen zu töten. „Wenn die Türkei einen positiven Schritt in Richtung Zukunft macht, kommt die Antwort darauf sofort in Form von Blut, Verletzung von Leben, Brutalität und Chaos durch Terrororganisationen“, betonte Erdogan.
Die US-amerikanische Botschaft teilte ihre Solidarität mit der Türkei via Twitter mit: „Wir verurteilen den feigen Anschlag von heute Nacht aufs Schärfste, verneigen uns vor dem Mut des türkischen Volkes und stehen im Kampf gegen den Terror an seiner Seite.“ Auch das Weiße Haus verurteilte den Anschlag aufs Schärfste und erklärte seine Solidarität mit der Türkei.
„Meine Gedanken und Solidarität gelten dem türkischen Volk, den Familienangehörigen der Opfer des Istanbuler Anschlags. Ich wünsche den Verletzten eine rasche und vollständige Genesung“, postete EU-Präsident Martin Schulz in den sozialen Medien.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilte ebenfalls den Anschlag und bezeichnete diesen als „schreckliche Terrorakte“. Er betonte, dass die NATO solidarisch an der Seite seines Partners Türkei stehe und fügte hinzu, dass „wir entschlossen den Kampf gegen den Terror in allen seinen Ausprägungen fortsetzen werden“.