Köln (nex) – Am Samstag fand die angekündigte Großdemonstration alevitischer Gruppierungen statt. In der Nähe der Veranstaltung kam es – augenscheinlich verursacht durch kurdische, ehemalige Versammlungsteilnehmer – zu Straftaten wie Flaschen- und Steinwürfen auf eingesetzte Polizeikräfte. Zwei Polizistinnen erlitten Verletzungen.
Die Demonstranten führten Fahnen und Transparente mit Zeichen der verbotenen kurdischen PKK und Abbildungen von deren ehemaligem Führer Abdullah Öcalan mit sich. Die Einsatzkräfte stellten verschiedene verbotene PKK-Fahnen sicher und legten entsprechende Strafanzeigen vor.
Gegen 14 Uhr entfernte sich eine größere Gruppe junger Kurden aus der Versammlung in Richtung Bahnhof Köln Messe/Deutz. Im Bereich des Stadtbahn-Gleisbetts Mindener Straße zündeten Teilnehmer dieser Gruppe mehrfach bengalische Feuer. Als Polizisten gegen die teilweise Vermummten einschritten, wurde die Gruppe ziemlich aggressiv.
Die Sicherheitskräfte wurden unter anderem mit Flaschen und Steinen beworfen. So erlitt eine Beamtin leichte Verletzungen. Schlagstock und Pfefferspray wurden eingesetzt. Auf dem Ottoplatz vor dem Deutzer Bahnhof hielt die Polizei die Gruppe zur Personalienfeststellung an. Weitere Kurden versuchten, zu der Gruppe durchzukommen, doch die Polizeikräfte konnten dies verhindern. Auch hier waren die Beamten Flaschen- und Steinewürfen ausgesetzt.
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Da der Bereich Siegburger-, Mindener- und Opladener Straße gesperrt werden musste, kam es zu Verkehrsstörungen. Der Schienenverkehr der Kölner Verkehrsbetriebe AG auf der Deutzer Brücke musste zeitweise gestoppt werden. Erst ab 16.30 Uhr konnte der Verkehr wieder freigegeben werden.
Währenddessen hatte der Versammlungsleiter die Kundgebung auf der Deutzer Werft nach mehreren Redebeiträgen um 15.25 Uhr beendet.
Während die Polizei am Ottoplatz die Personalien der Demoteilnehmer aufnahm, leisteten diese erheblichen Widerstand. Dabei wurde eine Polizistin mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sodass sie nicht mehr dienstfähig war. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung seien acht Kurden festgenommen worden. Insgesamt wurden 30 Strafanzeigen erstattet, so die Polizei in einer Mitteilung. Zeugenberichten zufolge seien auch Aleviten von den PKK-Sympathisanten angegriffen worden, weil diese türkische Fahnen hochgehalten hätten.
Die Polizei Köln hat im Bereich der Deutzer Freiheit eine größere Gruppe junger Kurden angehalten. Zuvor wurden durch vereinzelte Personen Bengalos gezündet. Als Polizeibeamte dies unterbinden wollten, wurden sie mit Steinen und Gegenständen beworfen. Eine Beamtin wurde von einem Stein getroffen. Im Rahmen des Einsatzes musste die Polizei den Schlagstock einsetzen. Die Personengruppe wird derzeit kontrolliert. Währenddessen versuchten weitere Kurden, sich der Gruppe anzuschließen. Auch hier musste die Polizei den Schlagstock einsetzen.