Berlin/Dortmund (eurasia/nex) – Während die türkischen Militäroperationen in Syrien andauern, fordert die turkmenische Minderheit des arabischen Landes die Befreiung der Region bis nach Nordaleppo und Manbidsch durch die Freie Syrische Armee (FSA) und die Türkei von der Terrormiliz IS (Daesh) und der kurdischen YPG.
„Wir wollen, dass die Region stabil wird und dass Zivilisten in ihre Heimat zurückkehren können. Wir wünschen uns deshalb auch, dass Dscharablus und die Region entmint wird. Zuallererst muss Stabilität in die Region einkehren“, sagte Doktor Emin Bozoglan, Vorsitzender der Syrischen Volksversammlung der Turkmenen.
Wie das kurdische Mediennetzwerk Rudaw berichtet, unterhält die Türkei gegenwärtig rund 300 Spezialeinheiten und 40 Panzer in Syrien. Das türkische Militär arbeitet unter anderem auch an der Entschärfung von vom IS gelegten Sprengfallen in den befreiten Regionen. Ankara hat wichtige State Building-Aufgaben übernommen und baut Krankenhäuser, stellt Elektrizität her, sichert den Wasserzugang zu und modernisiert die generelle Infrastruktur.
Syrien: Dscharablus-Einwohner jubeln nach Befreiung vom IS türkischen Hilfstrucks zu
„Wir wollen nicht, dass die Syrer zu Flüchtlingen werden und auf der Flucht im Wasser etrinken“, heißt es in einer amtlichen Mitteilung der Turkmenen-Vertretung. „Die Region muss stabil sein, sodass die Menschen hierbleiben und nicht nach Europa, in die Türkei oder andere Länder gehen.“
Laut Bozoglan fühlt sich die turkmenische Minderheit in Nordsyrien sowohl von der Terrormiliz IS als auch von dem syrischen PKK-Ableger PYD/YPG bedroht.
„Es gibt auch Turkmenen in der Gebirgsregion von Tell Abyad, das von der YPG besetzt wird, und Latakia, das von der syrischen Armee gehalten wird. Wir wünschen uns, dass die türkischen Operationen auf diese Regionen ausgeweitet werden“, so ein anderes Mitglied der Turkmenen-Organisation. „Der IS und die PYD/YPG werden in Syrien keinen Staat errichten, solange es die Turkmenen gibt.“
Die Syrische Volksversammlung der Turkmenen ist Teil des oppositionellen Syrischen Nationalrates, der von der Türkei unterstützt wird. Die Turkmenen-Organisation wurde 2012 gegründet und unterhält gute Beziehungen zu zahlreichen Turkmenen-Milizen in Syrien, die der Freien Syrischen Armee nahestehen. Besonders eng kooperiert die politische Organisation mit der turkmenischen FSA-Division Sultan Murat. Bei den Versammlungen der Turkmenen-Vereinigung nahmen bereits der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sowie der ehemalige Premierminister Ahmet Davutoglu teil.
Ein Video über die türkische Militärpräsenz in Syrien:
https://youtu.be/QtHS198D4_M
Erschienen bei unserem Kooperationspartner eurasianews