Start Panorama Ausland Ergenekon-Prozess Türkei: Gericht verurteilt „Christen-Mörder“ zu lebenslangen Freiheitstrafen

Ergenekon-Prozess
Türkei: Gericht verurteilt „Christen-Mörder“ zu lebenslangen Freiheitstrafen

Ein türkisches Gericht hat am gestrigen Donnerstag fünf Menschen wegen Mordes an drei Christen, die bei einem Bibelverlagshaus beschäftigt waren, zu erschwerten lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

(Foto: AA)
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Istanbul (nex) – Ein türkisches Gericht hat am gestrigen Donnerstag fünf Menschen wegen Mordes an drei Christen, die bei einem Bibelverlagshaus beschäftigt waren, zu erschwerten lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

Drei christlichen Angestellten des Zirve Verlagshauses, unter denen sich auch ein deutscher Staatsangehöriger befand, war am 18. April 2007 bei einem Anschlag auf das Verlagsgebäude in der osttürkischen Provinz Malatya die Kehle durchgeschnitten worden.

Das Gericht in Malatya verurteilte die Angeklagten Emre Günaydin, Abuzer Yildirim, Hamit Ceker, Salih Gürler und Cuma Özdemir wegen vorsätzlichen Mordes zu erschwerten lebenslangen Freiheitsstrafen. Das Gericht hat des Weiteren 16 Angeklagte, darunter den General Hursit Tolon, von dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation freigesprochen.

Tolon, der sich im Zusammenhang mit dem Fall in Untersuchungshaft befunden hatte, war im Juni 2014 gegen Kaution freigekommen. Oberst Mehmet Ülger wurde wegen „Verletzung der Geheimhaltungspflicht und Fälschung offizieller Dokumente“ zu 13 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt. Tolon und Ülger waren am 17. März 2011 festgenommen worden, nachdem der Mordfall in den Kompetenzbereich des für den Ergenekon-Putschversuch zuständigen Gerichts gefallen war.

Im Ergenekon-Prozess wurde das undurchsichtige Geheimnetzwerk von Ultra-Nationalisten untersucht, die beschuldigt wurden, einen Regierungssturz geplant zu haben.