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„Britain first“
Mörder von Politikerin Jo Cox soll Verbindungen zu rassistischen Gruppierung gehabt haben

Der mutmaßliche Mörder der britischen Politikerin hatte nach Angaben lokaler Medien Verbindungen zu einer rassistischen Organisation in den USA; in seiner Wohnung fand die Polizei Nazisymbole und rechtsextreme Schriften.

(Foto: AA)
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London (nex) – Thomas Mair, der mutmaßliche Mörder der britischen Labour-Politikerin Jo Cox, hat Berichten zufolge Material bei der amerikanischen Neonazi-Gruppierung National Alliance (NA) erworben.

Jo Cox starb am vergangenen Donnerstag, nachdem Thomas Mair im nordenglischen Birstall dreimal auf sie schoss und anschließend noch mehrmals auf sie einstach. Nach Augenzeugenberichten rief der Attentäter während der Tat mehrmals „Britain first“ – zu Deutsch: Großbritannien zuerst. „Britain First“ ist jedoch auch der Name einer rechtsextremen Partei in Großbritannien.

Des Weiteren unterstützte der 52-Jährige nach Angaben der US-amerikanischen Antirassismus-Organisation Southern Poverty Law Center (SPLC) die US-amerikanische rechtsextreme rassistische Organisation National Alliance (NA)., die sich für eine arische Gesellschaft und die Gründung eines nur von Weißen bewohnten Staates aufruft. Hier habe Mair auch ein Handbuch zum Bau von Waffen bestellt, so das SPLC weiter.

Die Polizei bestätigte auf einer Pressekonferenz am gestrigen Freitag, dass die Verbindungen des Verdächtigen zu Rechtsradikalen „Vorrang bei den Ermittlungen haben und uns bei der Feststellung des Mordmotivs helfen werden.“

Thomas Mair soll wegen psychischer Probleme in Behandlung gewesen sein. Auch das werde bei den Ermittlungen vorrangig berücksichtigt, so die zuständige Polizeichefin Dee Collins weiter.

„Ausgehend von den zurzeit vorliegenden Informationen war dies eine Einzeltat, die jedoch gezielt verübt wurde“, erklärte die Polizei. Weiter hieß es, der Mord an Jo Cox sei vermutlich das Werk eines Einzeltäters gewesen. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt gebe es keinen Hinweis auf weitere beteiligte Personen. „Wir untersuchen des Weiteren die Frage, wie der Verdächtige in den Besitz einer illegalen Schusswaffe kommen konnte“, so die Polizei.

Collins teilte mit, dass der Verdächtige von zwei Ärzten für vernehmungsfähig erklärt wurde und seine Befragung fortgesetzt wird.

Er stand am heutigen Samstag wegen Mordes, der schweren Körperverletzung, des Besitzes einer Feuerwaffe mit der Absicht der Begehung einer Straftat und des Besitzes einer Angriffswaffe erstmals vor Gericht. Als er nach seinem Namen gefragt wurde, antwortete er: „Mein Name ist Tod den Verrätern, Freiheit für Britannien.“

Die Labour-Abgeordnete Cox war sehr migrantenfreundlich, pro-europäisch, sie war für eine Bombenverbotszone in Syrien. Die 41-Jährige lebte mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern auf einem Boot auf der Themse.