Moskau (nex) – Der Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, hat seinen Verteidigungsminister Sergej Schoigu angewiesen, ab Dienstag mit dem Rückzug russischer Truppen aus Syrien zu beginnen. „Ich halte die Ziele, die dem Verteidigungsministerium gesetzt wurden, im Allgemeinen für erreicht“, erklärte Putin Medienberichten zufolge am Montag während eines Treffens mit Schoigu und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. „Deshalb befehle ich von morgen an mit dem Rückzug des Hauptteils unserer Streitkräfte vom Territorium der Syrischen Arabischen Republik zu beginnen.“ Um den Waffenstillstand in der Region zu überwachen, wird Moskau seine Luftwaffenbasis in Hmeymim (Provinz Latakia) behalten.
Wie aus dem Kreml verlautet wurde, soll Putin im Vorfeld am Montagabend ein Telefongespräch mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad abgehalten haben. Die beiden Staatschefs gelangten zu der gemeinsamen Einschätzung, dass der Einsatz der russischen Luftwaffe eine „grundlegende Änderung der Situation“ ermöglicht, die Infrastruktur der Rebellen zerstört und „fundamental beschädigt“ habe.
Assad würdigte „Professionalität, Mut und Heldentum“ aufseiten der Soldaten und Offiziere der russischen Armee und bedankte sich für die Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus und die humanitäre Unterstützung für die Zivilbevölkerung. Kritiker des russischen Einsatzes hatten Russland hingegen vorgeworfen, bei ihrem Einsatz, der sich nicht nur gegen die Terrormilizen IS (Daesh) und Al-Qaida, sondern gegen alle Gegner des syrischen Präsidenten gerichtet habe, zivile Opfer in Kauf genommen zu haben.
Assad betonte im Rahmen des Gesprächs auch seine Bereitschaft, frühestmöglich in den politischen Prozess in Syrien einzutreten. Die Russische Föderation hatte am 30. September auf Ersuchen Assads Truppen in das bürgerkriegsgeschüttelte Land geschickt, um dort den IS und andere terroristische Gruppen zu bekämpfen. In Syrien tobt seit 2011 ein blutiger Bürgerkrieg, der bis dato 250 000 Tote forderte und Millionen Syrer in die Flucht innerhalb des Landes oder in die Nachbarländer trieb. Alleine die Türkei hat mehr als 2,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.