Kiel (nex) – „Die Landesregierung wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass insbesondere Schweinefleisch auch weiterhin im Nahrungsmittelangebot sowohl öffentlicher Kantinen als auch in Kitas und Schulen erhalten bleibt“, heißt es in einem Antrag der CDU-Fraktion für die nächste Landtagssitzung.
Dies berichten die Lübecker Nachrichten. Man wolle damit für eine „gesunde und ausgewogene Ernährung“ sorgen. „Immer mehr Kantinen, Kitas und Schulen nehmen Schweinefleisch aus ihrem Angebot, um auf religiöse Bräuche Rücksicht zu nehmen“, zitiert „die Welt“ CDU-Fraktionschef Daniel Günther. Vegetarier, Veganer und Moslems habe der CDU-Landwirtschaftspolitiker Heiner Rickers als Minderheiten ausgemacht, die die Mehrheit zu überstimmen drohten. „Toleranz bedeutet in einer pluralistischen Gesellschaft auch die Anerkennung und Duldung anderer Esskulturen und Lebensweisen“, schrieb er der Landesregierung in dem Antrag ins Stammbuch laut „Lübecker Nachrichten“.
Die genaue Anzahl der Schul-, Kita- und sonstigen Kantinen, die einen Schweinefleischverzicht beschlossen hätten, und den Grund dafür wisse die CDU allerdings nicht zu sagen. Man habe aus jedem Wahlkreis von mindestens einer Kita gehört, die das aus Rücksicht auf muslimische Kinder tue, zitieren die „Lübecker Nachrichten“ Fraktionschef Daniel Günther. Eine der Kitas, die auf Schweinefleisch verzichte, habe betont, die Entscheidung sei eine praktische gewesen. Ein großer Teil der Kinder esse nun mal kein Schweinefleisch, da sei es auch vernünftig, es gar nicht erst zu servieren.
FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki habe dazu gesagt, dass man die Zusammenstellung der Gerichte den jeweiligen Kantinen überlassen solle. SPD-Chef Ralf Stegner habe es grundsätzlich abgelehnt, mit der CDU „über Schweinefleisch“ zu diskutieren: „Wenn das die Schwerpunktsetzung der Union für die nächste Parlamentssitzung ist, dann ist deren innerparteiliche Krise doch größer als ich dachte“, so Stegner in den Lübecker Nachrichten.