London (nex) – Wie der Sender CNN berichtet, sollen sechs Neon-Figuren, die eine Flüchtlingsfamilie darstellen sollen und derzeit noch zwei Monate länger als geplant an der Stätte des Winter Lights at Canary Wharf Festivals in London ausgestellt wird, auch bald in Deutschland zu sehen sein.
Ihr Schöpfer ist der palästinensische Künstler Alaa Minawi, der mit seinem Werk das Flüchtlingselend in Europa darstellen will. Im Vorfeld hat er mehr als 1000 Gespräche mit Flüchtlingen über ihr Schicksal geführt. „Wenn Menschen gezwungen sind, ihr Land zu verlassen, verlieren sie nicht nur ihre Schulen, Spielsachen und Autos“, erklärte Minawi über die Bedeutung seiner Figuren. „Sie lassen ihre Haut, ihre Organe, ihre Erinnerungen fallen. Sie verwandeln sich in Konturen menschlicher Wesen.“
Minawi, der selbst als Flüchtling im Libanon gelebt hat, will seine Skulpturen noch in Portugal ausstellen, sie aber am Ende in Deutschland verkaufen. Er möchte nach eigenen Angaben die Skulpturen zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland verkaufen und habe ihr in dieser Sache bereits geschrieben. Allerdings warte er noch auf Antwort, da die Kanzlerin „wirklich schwer zu erreichen“ sei. Mit dem Großteil des Verkaufserlöses würde Minawi gerne syrischen Flüchtlingen in Deutschland helfen.
„Angela Merkel war die erste Person, die mutig genug war, Flüchtlingen die Tür zu öffnen. Ich schätze sehr hoch, was sie getan hat und möchte einen Beitrag zu dem beisteuern, was sie leistet. Dies würde der Installation einen Wert geben, der noch über das Vermitteln einer emotionalen Botschaft hinausreicht“, äußerte der Künstler sich gegenüber CNN. Die Figuren sollen aber nicht nur für die Europäer, sondern auch für die Flüchtlinge selbst eine Botschaft enthalten.
„Ich will ihnen sagen, dass sie ihr Licht scheinen lassen und weiter voranschreiten sollen“, so Minawi. „Fünf der Statuen tragen ihre Köpfe gesenkt. Nur das kleine Kind nicht. Kinder passen sich immer an. Sie sind stärker, als wir glauben. Dieser kleine Junge lief gerade und dann sah er etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte. Das reichte ihm, um zu vergessen, was er mitgemacht hat.“