Berlin (dts) – Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt stellt sich hinter die Distanzierungen der Kirchen von der AfD. „Kirche muss nicht neutral sein, Kirche muss Haltung zeigen“, sagte Göring-Eckardt der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“.
Mit ihren Entscheidungen, unter anderem den Ausschluss der AfD von allen Podien des Katholikentages, gäben die Kirchen den Menschen Halt, sagte Göring-Eckardt: „Wenn die Stimmung aufgeheizt wird, ist es gut, wenn wichtige gesellschaftliche Anker Haltung haben und diese auch offen zeigen.“
Auch die evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg hatte Ehrenämter für Mitglieder der AfD ausgeschlossen. Die AfD mache mit Flüchtlingen ein politisches Geschäft am rechten Rand und spalte die Gesellschaft, so Göring-Eckardt. Zugleich verteidigte die Grünen-Politikerin ihre eigenen Diskussionen mit Vertretern der AfD in Talkshows: „Ich sehe es als meine Aufgabe, in der politischen Auseinandersetzung die AfD zu stellen und ihren rassistischen und unchristlichen Kern offenzulegen.“
Anders als die öffentlich-rechtlichen Medien, die auch die AfD zu Wort kommen lassen müssten, sei etwa der Katholikentag frei, zu tun und zu lassen, was ihm richtig erscheine. Daher zeuge seine Entscheidung von Selbstbewusstsein.