Berlin (dts) – Die Bundesregierung stellt neue Mitarbeiter oft nur befristet ein. Von rund 13.700 Beschäftigten, die die 14 Bundesministerien und ihre nachgeordneten Behörden im Jahr 2015 einstellten, erhielten knapp 7.000 nur einen Arbeitsvertrag auf Zeit, berichtet der „Spiegel“. Zugleich wurden mehr Leiharbeiter eingesetzt.
Deren Zahl stieg 2015 leicht auf 493 gegenüber 471 im Vorjahr. Die Statistik geht zurück auf eine Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag. Nach Berechnungen der Fraktion erfolgten rund sechzig Prozent aller 2015 bestehenden Befristungen ohne Grund, es handele sich weder um Krankheitsvertretungen oder besondere Engpässe.
„Bundesministerien und Behörden ignorieren mit dieser Praxis ihre Vorbild-Funktion“, kritisierte Beate Müller-Gemmeke (Grüne). „Befristungen ohne Grund führen dazu, dass die Beschäftigten permanent in Unsicherheit leben.“