Jaunde (nex) – Am Mittwoch tötete ein Selbstmordattentäter, der nach ersten Behördenerkenntnissen der Terrormiliz Boko Haram zuzurechnen ist, mindestens zehn Menschen und verletzte zumindest einen weiteren bei einem Anschlag auf eine Moschee im Norden Kameruns.
Die Extremistengruppe, deren Ursprünge im Nordosten Nigerias liegen, hatte bereits im Vorjahr damit begonnen, ihre Anschläge auf die benachbarten Staaten wie Kamerun, Tschad und Niger auszudehnen. Viele der jüngsten Anschläge in Kamerun wurden dabei von Frauen ausgeführt. „Der Selbstmordanschlag ereignete sich um 5.40 Uhr (Ortszeit entspricht MEZ) in einer Moschee in Kouyape“, erklärte ein höherrangiger lokaler Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte. „Es gab 13 Tote einschließlich des Attentäters und eine verwundete Person.“ Ein weiterer lokaler Offizieller sprach von mindestens zehn Toten.
Seit sechs Jahren führt Boko Haram einen blutigen Terrorkrieg mit dem Ziel, einen eigenen Staat im Nordosten Nigerias zu bilden. Mehrere Nachbarstaaten haben jüngst eine Allianz mit der nigerianischen Regierung geschlossen, um gegen die Extremisten vorzugehen. In der Folge überschritt der bewaffnete Konflikt die Ländergrenzen. Zehntausende Menschen mussten bereits fliehen. Auch Kamerun ist Teil einer 8700 Soldaten starken und von Nigeria geführten Kampfeinheit, die bis Ende des Jahres operationsfähig sein soll. Die USA unterstützen den Kampf gegen Boko Haram durch die Lieferung militärischen Geräts und die Entsendung von Truppen zur Ausbildung der multinationalen Einheit.
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