Berlin (dts) – Das Bundeskriminalamt geht davon aus, dass der Anschlag auf deutsche Touristen in Istanbul mit zehn Toten von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verübt wurde. „Es gibt zwar kein Bekennerschreiben, aber Hinweise auf einen IS-Bezug des Attentäters“, sagte BKA-Präsident Holger Münch der „Bild am Sonntag“. „Der Täter wurde als Flüchtling aus Syrien in der Türkei registriert. Das ist eher untypisch, denn sehr viele Syrer sind dort als nicht registrierte Flüchtlinge im Land.“
Das BKA sieht derzeit keinerlei Verbindung des Täters nach Deutschland und auch keinen gezielten Anschlag auf deutsche Staatsbürger. „Eine Verbindung des Attentäters nach Deutschland kennen wir bisher nicht“, so Münch. „Es war ein gezielter Anschlag auf Touristen in der Türkei. Der Täter hat sich eine größere Reisegruppe ausgesucht, aber nach derzeitigen Erkenntnissen offenbar nicht gezielt eine deutsche.“ Jetzt gehe es darum herauszufinden, „ob es weitere Verbindungspersonen gibt und ob diese unter Kontrolle sind oder europaweit nach ihnen gefahndet werden muss“.