Köln (dts) – Drei Wochen nach den Übergriffen auf Frauen in Köln gehen die Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen nicht davon aus, dass die Taten organisiert oder gesteuert wurden. „Dass es bundesweit – wie wohl auch in anderen europäischen Staaten – zu vergleichbaren Straftaten gekommen ist, lässt nach wie vor darauf schließen, dass die Delikte nicht zeitlich oder hierarchisch organisatorisch vorgeplant wurden“, heißt es in einem Bericht des Landesinnenministeriums, über den „Zeit Online“ berichtet. Darüber hinaus hätten die Behörden nur wenige Erkenntnisse darüber, wie es dazu kommen konnte, dass aus einer Ansammlung von etwa 1.000 Menschen heraus massenhaft Frauen begrapscht, ausgeraubt und sexuell belästigt wurden.
„Gesicherte Erkenntnisse, inwieweit die sexuell motivierten Massenübergriffe in Köln durch eine oder mehrere voneinander unabhängig agierende Gruppierungen erfolgten, liegen weiterhin nicht vor“, heißt es in dem Bericht. Es gebe „deutliche Hinweise“ darauf, „dass die Straftaten von unterschiedlichen Tätern/Tätergruppen begangen wurden“, heißt es weiter in dem Bericht.
Das Ministerium halte es daher für „sehr wahrscheinlich“, dass „gruppendynamische Prozesse und Abstimmungen die jeweiligen Einzel- und Folgetaten in der Silvesternacht beeinflussten. “ In Bezug auf die sexuellen Übergriffe geht das Innenministerium davon aus, dass das „kriminelle Vorgehen der Straftäter zumeist offenbar vorrangig sexuell motiviert und nicht immer sogleich auf die Erlangung von Diebesgut ausgerichtet war.“ Darauf wiesen Art und Anzahl der körperlichen Angriffe hin.