Berlin (dts) – Nur 500 der rund 2.000 Krankenhäuser in Deutschland können Sterbenskranke umfassend palliativmedizinisch versorgen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Im vergangenen Jahr rechneten die Krankenhäuser in 58.691 Fällen eine spezielle palliativmedizinische Versorgung ab.
73 Prozent der Fälle lag als Hauptdiagnose Krebs zugrunde. Aus Sicht der Linken ist der Bedarf deutlich größer. „Bedarfsgerechtigkeit muss endlich Maßstab der Gesundheitsversorgung werden“, sagte die Gesundheits- und Pflegeexpertin der Linksfraktion, Birgit Wöllert. „Das gilt besonders für die stationären Angebote zur Palliativ- und Hospizversorgung.“ Ein Defizit sieht Wöllert insbesondere in den Pflegeheimen: „Auch schwerstkranke und sterbende Menschen in Pflegeheimen müssen denselben Anspruch auf eine hochwertige Versorgung haben wie Menschen im stationären Hospiz“, forderte Wöllert. In ihrer Antwort räumt auch die Bundesregierung ein, dass es im Bereich der Pflegeheime bei der Palliativversorgung ein Defizit gibt: „Untersuchungen zeigen, dass Pflegebedürftige in der Sterbephase oft in ein Krankenhaus überwiesen werden, da ein Teil der Pflegeheime nicht im erforderlichen Maß auf die Versorgungsbedarfe ihrer Bewohner und Bewohnerinnen am Lebensende eingeht oder eingehen kann“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung.