Deutsche „Sturmtruppe“ foltert und enthauptet für den IS
Dinslaken (nex) – Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, hat sich der im November 2014 aus Syrien in seine Heimatstadt Dinslaken zurückgekehrte Salafist Nils D. über seine dortige Zeit als Teil der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) geäußert.
Dabei hat er erklärt, dass deutsche Dschihadisten sehr bedeutende Funktionen innerhalb der so genannten „Sturmtruppe“ ausüben würden und insbesondere für den Repressionsapparat von erheblicher Bedeutung wären. D. war von Oktober 2013 bis November 2014 über mehrere Monate hinweg für den IS im Einsatz. In Manbidsch seien mehrere Deutsche in dieser „Sturmtrupp“ Abteilung beschäftigt gewesen, die für die Festnahme von Deserteuren zuständig gewesen sei, sagte Nils D. laut einem Bericht des Rechercheverbunds aus „Süddeutscher Zeitung„, NDR und WDR.
Dabei sei er Teil des „Sturmtrupps“ gewesen, die vom Generalbundesanwalt als „Abteilung Innere Sicherheit“ der Terroristen betrachtet werde. Seine Funktion, so Nils D., sei es gewesen, so genannte Abweichler und Deserteure zu stellen. Auf diese hätten Folterungen und öffentliche Hinrichtungen gewartet.
Nils D. selbst will an keinen dieser Verbrechen direkt beteiligt gewesen sein. Er habe allerdings an zehn bis 15 Festnahmen mitgewirkt. Die Repression im „Islamischen Staat“ richte sich D. zufolge nicht nur gegen die Zivilbevölkerung in den vom IS beherrschten Gebieten, sondern auch gegen eigene Kämpfer.
D. habe eigenen Angaben zufolge im IS-Gefängnis in Manbidsch eingekauft und gekocht. In dem Gefängnis seien Folterungen und Hinrichtungen an der Tagesordnung gewesen, er selbst sei dafür jedoch nicht eingesetzt worden. Um im IS-Geheimdienst eingesetzt zu werden, sei eine besondere Empfehlung erforderlich gewesen. Im Januar soll der Prozess gegen Nils D. vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf beginnen. Bis dahin ist der Verdächtige als Zeuge in mehreren Verfahren gegen weitere Syrien-Rückkehrer geladen.