Berlin (dts) – Insgesamt empfinden die Deutschen den Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland als Bereicherung: 70 Prozent glauben, dass die Flüchtlinge für ein „interessanteres Leben in Deutschland“ sorgen werden. Das geht aus einer Emnid-Umfrage für den Sender N24 hervor, die am Mittwoch durchgeführt und am Donnerstag veröffentlicht wurde. 65 Prozent der Befragten erwarten sich durch den Zustrom von Flüchtlingen auch eine Verjüngung der deutschen Gesellschaft.
56 Prozent glauben, dass sich die meisten der dauerhaft bleibenden Flüchtlinge „eher gut“ integrieren werden. 31 Prozent der Befragten befürchten eine eher schlechte Integration. Doch es gibt auch noch andere Sorgen und Vorbehalte: So befürchtet die Mehrheit der Deutschen auch zusätzliche Belastungen der Sozialkassen (66 Prozent), stärkere Konflikte zwischen Einheimischen und Ausländern (66 Prozent), mehr Probleme in Schulen und bei der Bildung (64 Prozent) und eine größere Wohnungsnot in Ballungsräumen (55 Prozent).
Vor allem wirtschaftliche Gründe machen die Attraktivität Deutschlands für Flüchtlinge aus, glaubt die Mehrheit der Befragten. 86 Prozent der Deutschen vermuten, dass die guten Sozialleistungen in Deutschland eine besondere Anziehungskraft auf Flüchtlinge ausüben. 80 Prozent der Befragten sehen die deutsche Wirtschaftskraft als Hauptgrund für die große Beliebtheit Deutschlands unter Flüchtlingen. Wegen unserer Willkommenskultur würden die meisten Flüchtlinge wohl eher nicht hierherkommen – nur 41 Prozent sehen dies als Grund für die Attraktivität Deutschlands.
Die Deutschen glauben an eine gelungene Integration, aber sie erwarten dafür von den Flüchtlingen auch die Einhaltung von Regeln: 97 Prozent der Deutschen fordern von Flüchtlingen das Lernen der deutschen Sprache, 96 Prozent der Befragten verlangen die Anerkennung des Grundgesetzes. Eine Mehrheit der Deutschen erwartet außerdem, dass Flüchtlinge arbeiten und Steuern zahlen (87 Prozent), den Kontakt zu Deutschen suchen (84 Prozent) und sich an die deutsche Kultur anpassen (77 Prozent). Für die Umfrage wurden am 2. September rund 1.000 Menschen befragt. Sie soll nach Angaben vom Emnid „repräsentativ“ sein.